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Schwabenkinder-Wege |
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Ausstellung Schwabenkinder |
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Latschander Waalweg |
Heute vollzieht sich eine Wetteränderung vom Tiefdruck- auf Hochdruckeinfluss. Am Vormittag reichen Wolken noch bis zur Talsohle, aber ab dem Mittag beginnt die Aufklärung. Wir starten mit einer Wanderung ab
Kastelbell auf dem
Latschander Waalweg, den wir bereits vor einigen Tagen gegangen sind (
Post vom 17.08.2015). Von
Goldrain transportiert uns die
Vinschger Bahn nach
Schluderns, wo wir das
Vintschger Museum besuchen. Dauerausstellungen über Bewässerung und Archäologie im
Vinschgau kennen wir bereits. Uns interessiert vor allem eine neu eingerichtete Dauerausstellung über
'Schwabenkinder'. Das Phänomen der 'Schwabengänger' (Wikipedia-Artikel
Schwabenkinder) war der Armut von Bergbauern in
Vorarlberg,
Tirol,
Südtirol, der
Schweiz und
Liechtenstein geschuldet. Vom 16. Jahrhundert bis zu den 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts zogen alljährlich 5000-6000 Kinder im Frühjahr über die
Alpen zu
Kindermärkten nach
Oberschwaben, um dort als billige Saisonarbeitskräfte bis Oktober oder November an wohlhabende Bauern in ländlich geprägten Regionen
Württembergs (Oberschwaben und
Schwäbische Alb), teilweise auch
Badens und
Bayerns vermittelt zu werden. Sonntäglicher Kirchenbesuch war sichergestellt. Von Schulpflicht waren ausländische Kinder bis 1921 freigestellt.
Die emotional berührende, sehenswerte Ausstellung
'Schwabenkinder' im kleinen
Vintschger Museum fokussiert insbesondere auf die historische soziale Situation im
Vinschgau, aus dem allein pro Jahr ca. 600 Kinder in 8 Tagen die
Alpen überquerten. Die Aufbereitung der Thematik und ihrer
historischen Hintergründe verdanken wir einem grenzüberschreitenden EU-Projekt:
www.schwabenkinder.eu
Das Besucherinteresse lag an diesem Tag und im Zeitraum unseres Besuchs knapp über Null. Schade!
Diashow der Fotoserie
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