Montag, 23. Juli 2012

Südtirol 2012 - Almenwanderung oberhalb von Latschinig (Update 07/2013)

Blick auf den Nördersberg vom Ferienhaus Falzrohr
Von unserer Ferienunterkunft am Sonnenberg blicken wir auf die Hänge des Nördersberg auf der gegenüberliegenden Talseite des Vinschgaus. Dorthin führt heute unsere Wanderroute. Genauer gesagt führt sie durch das Almengelände in 1.500 m bis 2.200 m Höhe am Nördersberg oberhalb der kleinen Ortschaft Latschinig. Drei bewirtschaftete Almen bilden die Eckpunkte unserer Wanderung. Eine vierte, sonst bewirtschaftete Alm, die Latschiniger Alm, befindet sich im Umbau und ist darum geschlossen. Diese lassen wir aus.
Der Begriff 'Almenwanderung' lässt an sanft geschwungene weite Wiesen denken, die auch tatsächlich im Bereich der Almen zu finden sind. Die Almböden sind jedoch eher klein und die Hänge der Almumgebungen sind ziemlich steil, so dass die Wanderrouten keine Promenadenwege für Spaziergänger sind. Link: Fotoserie 




Marzoner Alm
Auf einer steilen, einspurigen und im letzten Abschnitt nicht asphaltierten Straße, fahren wir mit dem Auto bis zum Parkplatz an der ‚Freiberger Sog’ (Säge). Dort startet unsere Wanderung auf einer Höhe von 1.480 m. Die Marzoner Alm ist nicht weit entfernt und liegt nur wenig höher. Nach 25 Minuten erreichen wir die viel besuchte Marzoner Alm, die auch gerne von Bikern angefahren wird. Um kurz von 10:00 Uhr sind noch keine Gäste zu sehen, und auch wir halten nur kurz für einige Fotos. 










Zirmtaler Alm an den Zirmtaler Seen
Unsere Pausenalm soll die 'Zirmtaler Alm' im oberen Abschluss des Zirmtales sein. Der landschaftlich schöne Weg führt über mehrere steile Stufen längs eines Baches, den wir mehrmals überqueren. Durchgeschwitzt erreichen wir nach fast zwei Stunden die Alm an den beiden Zirmtaler Seen (eher als Teiche einzuordnen) auf einem Plateau in Höhe von 2.114 m. Hinter dem Plateau steigt eine Bergkette mit 500 m – 700 m höheren Gipfeln auf. 
Die Alm ist zugleich ein kleiner Zoo mit Hühnern, Schweinen, Papageien und einem Hirtenhund namens ‚Wolfi’. Sobald Gäste auftauchen, rennt ‚Wolfi’ aufgeregt hin und her. Ständig ändert sich die Zusammensetzung seiner Herde. Für einen Hirtenhund ist das nicht leicht zu verkraften. Eben haben wir noch geschwitzt. Nun wird uns kühl, sobald wir sitzen, obwohl die Sonne scheint. Ein Pullover ist jetzt angebracht. 




Motiv am Nördersberg
Wir planen unsere Wanderungen gerne als Rundwege und schwenken darum auf dem Rückweg am Fuß des Zirmtals nach links auf einen Wirtschaftsweg in Richtung der Alm ‚Freiberger Mahd’. Laut unserer Wanderkarte müssten wir am Ende des Wirtschaftsweges auf einen unmarkierten Steig treffen, der die Verbindung zum Weg Nr. 3 herstellt. Tatsächlich finden wir einen schmalen Steig auf einem abschüssigen Hang, in dem viel Bruchholz liegt. Wir müssen nicht nur mehrfach über entwurzelte Bäume steigen, der Weg ist auch deutlich länger und profilierter, als die Wanderkarte aussagt.
Mit Erreichen des Wanderweges Nr. 3 ist die Strecke zwar markiert, aber keineswegs komfortabler. Im Gegenteil, der Weg führt eher unwegsam über steile und mit Bruchholz übersäte Stufen bergab. Zwei Forstarbeiter bemühen sich um Aufräumungsarbeiten, aber das Abarbeiten des beträchtlichen Arbeitsvorrates dürfte sich noch länger hinziehen. 


Freiberger Mahd
Wie häufig, passiert auf einem flacheren Abschnitt, der weniger Konzentration erfordert, ein dummer Ausrutscher, dessen Auswirkungen zum Glück noch glimpflich erscheinen. Trotzdem sind die Prellung der rechten Schulter und die Stauchung der rechten Hand schmerzhaft und werden noch einige Tage nachwirken (*). Die Stimmung ist für heute erst einmal verdorben.
Nach weiteren 2:20 Stunden (ab Zirmtaler Alm) erreichen wir die 'Freiberger Mahd'. Auf eine Einkehr haben wir keine Lust und gehen darum gleich weiter auf dem abschüssigen Weg zum Parkplatz an der 'Freiberger Sog', an dem wir 25 Minuten später ankommen.






Technische Daten des Rundweges Freiberger Sog - Marzoner Alm - Zirmtaler Alm – Freiberger Mahd – Freiberger Sog:

·      Gehzeit Marzoner Alm: 25 Minuten
·      Gehzeit Zirmtaler Alm: 1:55 Stunden
·      Gehzeit Freiberger Mahd: 4:15 Stunden
·      Gesamtgehzeit: 4:40 Stunden
·      Absolute Höhendifferenz: 634 m
·      Gesamtleistung im Auf- und Abstieg: ca. 800 m – 900 m (Schätzung)
·      Technische Anforderungen: leicht
·      Konditionelle Anforderungen: mittel
·      Markierung: ausreichend (blasse Marken in größeren Abständen)

Erlebniswert: 2-4


(*) Nachtrag

Die Schulterbeschwerden sind nicht abgeklungen, sondern nehmen in der Folgezeit zu. Die medizinsche Abklärung zeigt einen Riss der Supraspinatussehne, eine von vier Sehnen der rechten Schulter. Im Dezember 2012 wird der Defekt athroskopisch operiert (Rekonstruktion der Rotatorenmanschette). Mit Unterstützung durch Physiotherapie und intensiven eigenen Übungen ist die Schulter nach ca. 4 Monaten wieder fast beschwerdefrei.

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