Samstag, 3. August 2013

Südtirol 2013 - Oachner Höfeweg (erweitert als Rundweg)

Mittelalterlicher Fronthof am Oachner Höfeweg
Motiv an einem Hof in Prösels
Eine kleine Bröschüre macht uns auf den Oachner Höfeweg aufmerksam. Auf der 8 km langen Route vom Schloss Prösels bei Völs nach St. Katharina (auch 'St. Kathrein') im Tierser Tal liegen etliche alte Höfe, deren Geschichte sich bis in das Mittelalter zurückverfolgen lässt. Wahrscheinlich reicht die Geschichte dieser Höfe noch viel weiter in die Vergangenheit. Zur Zeit der römischen Besatzung waren im Tierser Tal mehrere römische Landsitze angesiedelt. Archäologisch gesicherte bäuerliche Siedlungsspuren werden sogar bis auf die Jungsteinzeit vor ca. 6.000 Jahren datiert.
Der Prackfoler Hof (Link zum Post) auf dem wir 2 Wochen wohnen, liegt etwa auf der Mitte des Oachner Höfewegs. Diese Wanderroute lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen, bauen sie aber zu einem Rundweg aus. Vom Prackfoler Hof gehen wir in Richtung St. Katharina (auch 'St. Kathrein') und weiter über den Tierser Höfeweg nach Tiers. Der Rückweg führt über Ansitz Velseck (ein Hotel am Völsegg) und Gasthaus Schönblick nach Prösels und auf dem westlichen Teil des Oachner Höfeweg zurück zum Prackfoler Hof. Diashow der Fotoserie

Da der Oachener Höfeweg online gut dokumentiert ist (u.a. im Bergzeit Magazin) beschränkt sich dieser Post auf den Verbindungsabschnitt von St. Katharina (auch 'St. Kathrein') im Tierser Tal nach Prösels.

St. Katharina am Oachner Höfeweg
Bei St. Katharina treffen wir auf Hinweise auf einen Tierser Höfeweg, der (wie der Oachner Höfeweg) in unserer Wanderkarte nicht verzeichnet ist. Da wir über keine Beschreibung verfügen, müssen wir uns auf Hinweise verlassen, die sich jedoch nicht als verlässlich erweisen.
Wir folgen einer Wegmarke, die nach Tiers weist und müssen bald erkennen, dass unser Weg in Heuwiesen endet. Weglos steigen wir auf recht steilen Wiesenhängen zum nächsten Hof auf, an dem uns eine freundliche Bäuerin erklärt, dass der Weg nach Tiers weiter oben durch den Wald führt. Zwischen Hof und Wald verläuft die Straße nach Tiers kurz vor dem Ort durch einen für Fußgänger gesperrten Straßentunnel.




Blick auf Tiers, Rosengarten, Latemar
Nach Überquerung der Straße arbeiten wir uns durch Gestrüpp den Hang hoch, bis wir auf den Wanderweg im Wald treffen. Jenseits des Straßentunnels endet der Weg kurz vor Tiers an der Straße, der wir noch ca. 0,5 km bis zum Ort gehen.
Erfreulicherweise finden wir in Tiers eine große Übersicht der Wanderwege rund um den Ort. Die hübsche Karte erweist sich jedoch als ein Werk der Phantasie, auf das die im Ort angebrachten Markierungen keine Rücksicht nehmen. Unsere Wanderkarte bietet auch nur eine grobe Orientierung. Nachdem wir mehrmals den Ort abgeschritten haben, entscheiden wir uns für einen Weg in Richtung 'Völsegg', von dem es eine Abzweigung in Richtung Prösels geben soll.





Ansitz Velseck bei Tiers
Wir haben die richtige Spur gefunden! Am 'Ansitz Velseck' (auch Völsegg oder Felseck) treffen wir auf eine schmucke, neu erbaute Ferienhausanlage (vom historischen Ansitz ist nicht mehr viel übrig), hinter der ein Weg zum 'Schnaggenkreuz' abzweigt (eine Anhöhe, zu der ein Kreuzweg führt), über das wir gehen wollen.










Berggasthaus Schönblick
Bevor es so weit ist, legen wir eine ausgiebige Rast im 'Berggasthof Schönblick', das seinem Namen völlig gerecht wird. Von der Anhöhe des Gasthauses reicht der Blick bis zu den Ortlerbergen und den Bergen der Texelgruppe. Da das Gasthaus mit dem Auto angefahren werden kann und die Küche so attraktiv wie der Ausblick ist, finden wir gerade noch einen freien Tisch. Der Service scheint mit dem Andrang leicht überfordert zu sein, vielleicht will er uns aber auch nur einen ausführlichen Genuß der Aussicht bieten.







Schloß Prösels, Obervöls, Völs, Ritten
Nach der Rast stehen keine weiteren Hürden im Weg. Im Abstieg vom 'Schnaggenkreuz' blicken wir auf Schloss Prösels, Obervöls und Völs. Hinter den Orten steigt das Hochplateau des Ritten auf. Bei Schloss Prösels kehren wir zurück auf den Oachner Höfeweg. Die Schlussetappe des Höfeweges bietet wieder einige interessante Überraschungen.     









Technische Daten der Wanderroute

  • Typ: Rundweg
  • Streckenlänge: 22 km
  • Gesamtgehzeit: 6 Stunden (davon ca. 2,5 Stunden Höfeweg)
  • Absolute Höhendifferenz: 540 m
  • Gesamte Aufstiegsleistung: 911 m 
  • Gesamte Abstiegsleistung:  946 m
  • Technische Anforderungen: leicht
  • Konditionelle Anforderungen: leicht-moderat
  • Orientierung und Markierung: insgesamt problemlos bis auf den Abschnitt zwischen St. Katharina und Tiers 
  • Wetter und Temperatur: ca. 20 Grad am Morgen und ca. 30 Grad ab Mittag
  • Einkehrmöglichkeiten: Einkehrmöglichkeit an mehreren Höfen des Oachner Höfewegs, in Tiers, im Ansitz Völsegg, im Gasthaus Schönblick, in Prösels
  • Sonstiges: Der Höfeweg bietet wenig Schatten und ist darum bei hohen Temperaturen eher zu meiden.

Erlebniswert

Die abwechslungsreiche Runde auf Ausläufern des Schlerngebietes über dem Tierser Tal bietet Ausblicke auf das Tierser Tal, Rosengartengruppe, Latemar, Eissacktal, Ritten, Mendelkamm sowie interessante Einblicke in bäuerliche Kultur, Geschichte, vielfältige Natur und geologische Besonderheiten dieses Gebietes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen