Montag, 20. Januar 2014

La Palma 2014: Rundwanderung ab ‚Tacande’ über den ‚Llano del Jable’

Motiv am Llano del Jable
Sonniges Wetter lädt zu einer Wanderung ein.1) Wir entscheiden uns für die Tour Nr. 40 des Rother Wanderführers ‚La Palma’ (13. Auflage 2013). Die Rundwanderung beginnt in der Nähe unserer Unterkunft bei ‚Tacande’, ein Ortsteil der Gemeinde ‚El Paso’ und leitet in Richtung ‚Cumbre’. Vom ‚Llano del Jable’2) führt die Route in einer Schleife zurück zum Ausgangspunkt. Diashow der Fotoserie









Verwilderte Wirschaftsflächen bei Tacande
In ‚Tacande’ verlassen wir die Hauptstraße und durchfahren das nur locker bebaute Dorf auf einer schmalen Gasse nach Osten in Richtung Cumbre. Nach ca. 1 km treffen wir auf einen kleinen Parkplatz, an dem wir das Auto abstellen. Zu Fuß folgen wir dem Wanderweg ‚SL EP 103’ auf einer zunächst noch asphaltierten Straße, die bald in einen holprigen Wirtschaftsweg übergeht. Blühende Mandelbäume im verwilderten Raum einer gerodeten Landschaft vermitteln Assoziationen von Frühling. Frühling herrscht jedoch auf ‚La Palma’ ganzjährig.







Steinpyramiden auf unbewirtschafteten Feldern
Die Flächen auf beiden Seiten des Weges liegen in einem flacheren Teil der Landschaft und waren ehemals bewaldet. Ab dem 16. Jahrhundert ließen sich hier Siedler nieder. Sie beuteten forstwirtschaftliche Bestände aus und rodeten nach und nach die Wälder. Um Steinwüsten gerodeter Flächen landwirtschaftlich nutzen zu können, legten die Siedler Terrassenfelder an. Sie schichteten Steine zu Stapeln in Pyramidenform und zu Mauern auf, die ihren Feldern zugleich Windschutz boten. Robuste Steinmauern und imposante Steinstapel sind bis heute erhalten und werden wahrscheinlich noch lange bestehen. Die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen ist jedoch fast vollständig aufgegeben. Vermutlich ist die Produktion in einem globalisierten Markt nicht wettbewerbsfähig.




Camino Reál
Anstieg auf einem Camino Reál
Sobald der Kiefernwald erreicht ist geht der Wirtschaftsweg in einen steil ansteigenden, aber problemlos zu gehenden alten ‚Camino Reál’ über. Kurz nach Einstieg in den ‚Camino Reál’ treffen wir auf zwei pausierende Wanderer, die wir aufgrund ihrer Sprache als Schweizer identifizieren. Wir tauschen Grüße aus und wundern uns über die Pause der beiden. Nicht alle Schweizer scheinen Bergziegen zu sein.







Llano des Jable mit Montaña Quemada’ (1.362 m)
Nach ca. einer Stunde Gehzeit wird das Gelände flacher. Wir erreichen die Hochebene des ‚Llano del Jable’. Kleinkörnige vulkanische Asche bedeckt das Gelände und bietet einen komfortabel zu gehenden Untergrund. Parallel angeordnete Steine markieren den Weg durch eine Aschewüste, die ohne diese Markierung bei dichten Wolken zu einer Falle werden könnte. Vor uns liegt der ‚Montaña Quemada’ (1.362 m), von dessen Besteigung wir absehen, weil sich über dem Höhenzug der ‚Cumbre’ bereits ‚Cascadas’ gebildet haben, eine kompakte Wolkenschicht, die der Passat über die ‚Cumbre’ in unsere Richtung schiebt. Kräftiger Wind aus östlicher Richtung treibt immer wieder Wolkenfetzen den Hang hinab.





Rast am Lavastrom des Quemada
Am Wegekreuz mit dem ‚PR LP 14.1’ biegen wir nach links ab und folgen dem Lavastrom des Vulkans ‚Quermada’ bergab. Ein windstiller Platz bietet sich für eine Pause an. Zwei Wanderer nähern sich. Das ältere Paar erweist sich als Engländer, die unseren ‚nice sunny and warm spot’ loben und etwas tiefer ebenfalls einen solchen Rastplatz finden. Nun treffen auch unsere beiden Schweizer ein, die wir vor einer Stunde überholt haben, und lassen sich ein Stück weiter zu einer Pause nieder.








Cascadas am Lavastrom des Quemada
Der Weg verläuft noch eine Weile am Rand des Lavastroms in Richtung ‚El Paso’ und knickt später in den Kieferwald ab, durch den wir weiter absteigen. Am Übergang zwischen Kiefernwald und gerodeten Terrassenflächen biegen wir nach links auf einen als ‚SL EP 100’ markierten holprigen Wirtschaftsweg ab. Ehemalige Nutzflächen am Weg sind überwiegend verwildert.









Terrassen-Weinberg
An der Grenze zum Kiefernwald treffen wir auf zwei kleine Weingärten. Die Reben sind in der für ‚La Palma’ typischen Art in niedriger Erziehung mit kleinen Astgabeln gestützt.3)
Kurz vor ‚Tacande’ kehren wir auf den Wanderweg ‚SL EP 103’ zurück und erreichen wenige Minuten später den Ausgangspunkt.









Wanderroute
Profil der Wanderroute
Technische Daten
Streckenlänge: 9,3 km
Gehzeit: 3 Stunden
Aufstieg und Abstieg: 521










Anmerkungen

  1. Allgemeine Informationen zu Infrastruktur und Bedingungen des Wanderns beschreibt der Post Wandern auf der 'Isla Bonita'
  2. Der spanische Begriff ‚Llano’ bezeichnet eine große Landschaftsebene. Die Bedeutung des Begriffs ‚Jable’ konnten wir nicht ermitteln.
  3. Über den Weinbau auf ‚La Palma’ informiert ein Post vom 19.01.2014: Spaziergänge mit Besichtigungen in der Umgebung von ‚El Paso’

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