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Motiv bei Las Tricias |
Ursprünglich war für heute eine Bergwanderung vorgesehen, aber bereits am Vormittag sammeln sich am Höhenzug der ‚Cumbre’ dichte Wolken, während die Westküste nur locker bewölkt ist. Wir disponieren um und brechen zu einer Küstenwanderung bei dem kleinen Ort ‚Las Tricias’ auf, den wir bereits vor einigen Tagen bei unserer Wanderung auf dem Mandelblütenweg1) kennengelernt haben. ‚Küstenwanderung’ bedeutet nicht ‚Strandspaziergang, sondern ein ständiges Auf und Ab auf mitunter ruppigen Pfaden im Gelände der Steilküste. Bergig ist es also auch hier.2)
Diashow der Fotoserie
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Plaza von Las Tricias |
Nach unserem gestrigen Besuch des ‚Museo Arqueológico Benahoarita (MAB)’ in ‚Los Llanos de Aridane’3) möchten wir uns heute einige gut erhaltene historische Wohnhöhlen der Ureinwohner ‚La Palmas’4) im Bereich der Kommune ‚Buracas’5) bei ‚Las Tricias’ anschauen und folgen dazu ab ‚Las Tricias’ dem Küstenwanderweg ‚GR-130’ (‚Camino Real de la Costa’) in nördlicher Richtung.
Das an der Westküste wenige Kilometer nördlich von Puntagorda zu findende kleine Dorf ‚Las Tricias’ geht aus einer Besiedlung der Ureinwohner hervor. Auf diesen Sachverhalt verweist bereits der Ortsname aus der Sprache der Ureinwohner. Ca. 3 km nord-westlich von ‚Las Tricias’ bildete in einem nicht leicht zugänglichen Barranco in Richtung Westküste ‚Buracas’ eine weitere Gemeinde der Ureinwohner.
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Drachenbaum-Hain bei Las Tricias |
Der Fernwanderweg ‚GR-130’ (Camino Reál de la Costa’) führt durch ‚Las Tricias’. Ab dem Ort folgen wir dem Weg zunächst nach Nordwesten in Richtung ‚Santa Domingo’. Wir passieren einige in der Landschaft verstreut liegende Häuser und durchschreiten einen dichten Bestand großer und kleiner Drachenbäume. Nach etwa einem Kilometer Wegstrecke gelangen wir an die Abzweigung nach ‚Buracas’, eine Nebenstrecke, die weiter nördlich wieder in den ‚GR-130’ mündet.
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Lavahöhlen im Barranco Buracas |
‚Buracas’ ist eine archäologisch und kulturhistorisch bedeutende
Fundstelle vorspanischer Lava-Wohnhöhlen der Ureinwohner. Einige der
relativ gut erhaltenen und archäologisch untersuchten Höhlen werden auch
noch in der Gegenwart als Ställe, Geräteschuppen und Vorratsspeicher
genutzt. Ein geschütztes Ensemble von Lavahöhlen und Petroglyphen kann
in Verbindung mit einer Wanderung kostenlos und uneingeschränkt
besichtigt werden. An der südlichen Flanke des Barranco Buracas ermöglicht ein schmaler und nicht immer spontan zu identifizierender Pfad den Abstieg. Spärlich angebrachte blasse rot-weiße Markierungsbalken machen deutlich, dass wir uns noch auf dem richtigen Pfad bewegen. An beiden Seiten der Schlucht sind bereits aus der Distanz Lavahöhlen zu erkennen, von denen einige auch in der Gegenwart genutzt werden.
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Wohnhöhlen von Buracas |
Die archäologisch untersuchten und als Kulturdenkmal geschützten Höhlen liegen jedoch versteckt und können erst aus unmittelbarer Nähe wahrgenommen werden. Die Höhlen sind relativ unspektakulär und dürfen auch betreten werden. Informationstafeln erläutern die Fundstellen.
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Petroglyphen von Buracas |
Interessanter als die Höhlen sind für uns Petroglyphen an glatten Felswänden in der Nähe der Höhlen.
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Blick auf die Westküste bei Buracas |
Die Fortsetzung des Weges zurück zum ‚GR-130’ verlangt einen teilweise recht steilen Aufstieg über leicht ausgesetzte Felspassagen, die Trittsicherheit erfordern. Für geübte Wanderer ist die Strecke jedoch problemlos zu bewältigen. Aus der Höhe bieten sich interessante Blicke in den Barranco und schöne Ausblicke auf die Westküste.
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Motiv bei Las Trecias |
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Motiv bei Las Trecias |
Der Rückweg nach Las Tricias führt an einigen weit verstreut errichteten Häusern vorbei. Einige Indizien lassen vermuten, dass esoterisch orientierte deutsche Aussteiger hier wohnen. Unterwegs spricht uns eine Lady in wallenden Gewändern auf deutsch an und schwärmt von der paradiesischen Ruhe dieses Ortes. Woher sie nur weiß, dass es im Paradies ruhig ist?
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Wanderroute |
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Profil der Wanderroute |
Technische Daten
Gesamtstrecke: 7,5 km
Gehzeit: 3:22 Stunden
Aufstieg: 419 m
Abstieg: 427 m
Anmerkungen
- Siehe Post vom 11.01.2014: Wanderung auf dem Mandelblütenweg bei ‚Las Tricias’
- Allgemeine Informationen zu Infrastruktur und Bedingungen des Wanderns beschreibt der Post Wandern auf der 'Isla Bonita'
- Siehe Post vom 14.01.2014: Spaziergänge in ‚Los Llanos de Aridane’
- Die Geschichte der Ureinwohner betrachtet der Post: Spuren der ‚Benahoaritas’ auf ‚San Miguel de La Palma'
- ‚Buracas’ ist eine historische Kommune bei ‚Las Tricias’, in der zahlreiche Wohnhöhlen der als ‚Benahoaritas’ bezeichneten indigenen Urbevölkerung ‚La Palmas’ erhalten sind.
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