Samstag, 7. Mai 2016

Schluchtenwanderung Sächsische Schweiz: Amselgrund, Schwedenlöcher, Höllengrund, Zscherregrund, Uttewalder Grund

Rapsfelder bei Rathewalde

Unsere Wanderung ist als Rundweg angelegt mit Start und Ziel in Rathewalde. Gelb leuchtende Rapsfelder in der Umgebung des Dorfes durchschneiden als 'Gründe' bezeichnete tiefe Schluchten, ehemalige Flussbetten der Elbe, die wir zu einer abwechslungsreichen, ca. 3-stündigen Wanderrunde verbinden. - Fotogalerie Schluchtenwanderung

Sandsteinplatte mit fossilen Spuren
Am Start des Wanderweges in Rathewalde überraschen einige Sandsteintafeln mit fossilen Abdrücken. Da das Elbsandsteingebirge in der Kreidezeit vor 145-66 Millionen Jahren gebildet wurde, dürften es sich um Zeugen dieser Zeit handeln. Genauere Informationen suchen wir vergeblich.
Die Wanderung startet mit einer weitere Überraschung. Der Weg entlang des Grünbachs in den Amselgrund ist auf den ersten ca. 500 m vorsorglich gesperrt bzw. umgeleitet, weil eine marode Trockenmauer auf einem Privatgelände oberhalb des Wanderweges Wanderer durch möglicherweise herabstürzende Steine gefährdet. Die Umleitung bereitet keine Probleme. Weshalb es nicht möglich ist, das seit November 2015 bekannte Problem abzustellen, bleibt eine ungeklärte Frage.


AmselfallUttelwalder FelsentorZscherregrund

Der Wanderweg durch den beliebten Amselgrund führt u.a. zur Bastei, touristischer Hotspot der Sächsischen Schweiz. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Bastei an Wochenenden 'overcrowded' ist, weshalb wir nur einen kurzen Abschnitt mit Basteiwanderern teilen und bald die Abzweigung zu den Schwedenlöchern einschlagen. Auch dort ist der Wanderweg stark frequentiert, aber der Traffic nimmt mit Abstand zur Bastei ab.

Passage der Schwedenlöcher
Schlucht der Schwedenlöcher Die wilde Schlucht der Schwedenlöcher war natürlich nicht immer als Touristensteig ausgebaut, sondern im Gegenteil ehemals schwer zugänglich. Bewohner von Rathewalde versteckten sich hier während des Dreißigjährigen Krieges vor marodierenden schwedischen Truppen, was den Namen Schwedenlöcher erklärt. Der Zufluchtsort wurde aber auch noch in nachfolgenden Jahrhunderten genutzt, etwa während des Großen Nordischen Kriegs, in den Napoleonischen Befreiungskriegen und zuletzt in den Endtagen der Zweiten Weltkrieges.








Pavillonaussicht auf Bastei-Felsen und Lilienstein Nach morastigem Aufstieg aus den Schwedenlöcher führt ein kurzer Schlenker zur Pavillonaussicht, von der wir auf die Basteifelsen und weitere Felsformationen blicken, ehe wir in den Höllengrund absteigen. Wie die Bezeichnung dieser eher romantischen Schlucht entstanden ist, bleibt ein Rätsel.








Strudeltopf im Zscherregrund Im Zscherregrund macht eine Tafel auf ein Loch im Felsen von der Größe eines Putzeimers aufmerksam. Eine Tafel erklärt physikalisch dieses geologische Phänomen, das vermutlich in der Weichsel-Eiszeit entstand. Die Tafel über das Phänomen haben Schüler des Dresdener St. Benno-Gymnasiums im Rahmen eines  Geografieprojektes konzipiert, erfahren wir aus dem Projektbericht Strudeltopf im Zscherregrund (Link auf PDF-Dokument).






Uttelwalder FelsentorUttelwalder FelsentorTafel im Uttewalder Grund

Das Felsentor im Uttewalder Grund war ein beliebtes Motiv bei Malern der Romantik, die mit ihren Bildern das Elbsandsteingebirge einem breiten Publikum bekannt machten und der Region zu einem bis heute ungebrochenem touristischen Interesse verhalfen. Der Malerweg verweist auf diesen Sachverhalt. Es ist jedoch nicht als historische Route zu verstehen, sondern als Prädikat eines touristischen Marketingkonzeptes, das die Orientierung auf Wanderung nicht vereinfacht, sondern meistens erschwert.

Rapsfelder bei RathewaldeBruno-Barthel-WegDie steile Treppenanlage des Bruno-Barthel-Wegs führt uns zurück auf das landschaftliche Mittelgeschoss, auf der das Dorf Rathewalde von blühenden Rapsfeldern umgeben ist.

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