Dienstag, 5. Mai 2015

Wanderungen an der Harzer Teufelsmauer und Besuch von Quedlinburg

Teufelsmauer bei Weddersleben
Auf das Geotop der Teufelsmauer sind wir im Vorjahr während eines Kurzaufenthaltes im Harz aufmerksam geworden (Post vom 14. Mai 2014). Eine ausgedehnte Besichtigung gelingt beim diesjährigen Aufenthalt. Auf ca. 20 km Länge ist im nördlichen Harzvorland zwischen den Orten Ballenstedt und Blankenburg eine während der Kreidezeit vor 65 - 95 Millionen Jahren entstandene Geländerippe zu erkennen. Durch geologische Verschiebungen ist eine Sandstein-Felsformation gekippt und aufgerichtet worden. An mehreren Stellen ist die deckende Erdoberfläche abgetragen, so dass Felsformationen wie eine bis zu 20 m hohe Mauer in die Landschaft ragen. Die bizarr geformten Felsstrukturen erschienen Menschen als 'Teufelswerk'. Um das geologische Phänomen ranken sich Mythen, Sagen, Märchen. Auf 3 Abschnitten zeigt sich die Teufelsmauer besonders eindrucksvoll. Eine Wanderung auf dem Selke-Stieg (Post vom 4.05.2015) schenkt en passent Ausblicke auf die Gegensteine bei Ballenstedt. Bei Weddersleben und Blankenburg kommen wir auf gezielten Wanderungen eindrucksvollen Felsformationen näher.

Wanderung 3.05. an der Teufelsmauer bei Weddersleben - Diashow der Fotoserie

Teufelsmauer-Stieg im Bodetal bei Weddersleben
An der Bodebrücke zwischen Weddersleben und Neinstedt beginnt ein 7,5 km langer Rundweg, der über ca. 3 km entlang der Teufelsmauer führt. Sandsteinformationen konzentrieren sich auf die Abschnitte 'Königsstein', 'Mittelstein' und 'Papensteine'.
Nördlich der 'Papensteine' treffen wir auf den 'Kaiserwanderweg', dem wir zunächst in Richtung Thale folgen. Der Rückweg zum Ausgangspunkt führt durch ein Naturschutzgebiet an der Bode.
Da nach zweistündiger Wanderung unser Tatendrang nicht erschöpft ist, schließen wir ein Besichtigungsprogramm in Halberstadt und in Gernrode an (Post des Kulturprogramms).






Wanderung 5.05. an der Teufelsmauer bei Blankenburg - Diashow der Fotoserie

Aussichtsbalkon des Felstunnels bei den 'Drei Zinnen'
Unsere Wanderung orientiert sich an einer der im Internet gefundenen Tourenbeschreibung Auf Teufels Spuren. Bei unsicherer Wetterlage und Tagestemperaturen bis zu 27 Grad startet unser ca. 7,5 km langer Rundweg vom gebührenpflichtigen Parkplatz 'Am Schnappelberg' in Blankenburg. Dunkle Wolken ziehen glücklicherweise vorbei. Einige harmlose Regentropfen verschaffen ein wenig Abkühlung. Unsere Route folgt zunächst dem mittleren Kammweg der Teufelsmauer. Ab der Schlucht 'Sautrog' geht die Route in den Grottenweg über, der seinen Namen einigen überhängenden Felsen verdankt.







'Drei Zinnen' oder 'Hamburger Wappen' der Teufelsmauer
Nach einstündiger Wanderung durch Buchen-Hochwald erreichen wir den Anstieg zu den 'Drei Zinnen', die wegen ihrer Form auch 'Hamburger Wappen' genannt werden. Die markante Felsformation gilt als Höhepunkt dieses Abschnitts der Teufelsmauer und ist zugleich der Wendepunkt unseres Rundweges.











Felstunnel bei den 'Drei Zinnen'
In Nachbarschaft der 'Drei Zinnen' führt ein Felstunnel zu einem Aussichtsbalkon, den wir uns natürlich nicht entgehen lassen.













Felsformation 'Großvater' der Teufelsmauer bei Blankenburg
Der Rückweg über den Kamm der Teufelsmauer hat den Charakter eines Gratweges. Schwierigere Passagen erfordern keine Kletterkünste, weil sie mit Stufen und teilweise auch Geländern versehen sind. Am großartig angelegten Kammweg bieten sich immer wieder weite Ausblicke in die Landschaft, die das trübe Wetter jedoch heute in milchiges Licht hüllt. Interessanter sind darum weitere Felsformationen der Teufelsmauer, von denen 'Großvater' und vis-à-vis 'Großmutter' die bekanntesten sind. Ab der 'Großmutter' geht es relativ steil bergab nach Blankenburg.
Nach 2,5 Stunden Gesamtzeit erreichen wir unseren Startort in Blankenburg. Von einer Einkehr in 'Winter's Baude' am Parkplatz 'Schnappelberg' sehen wir ab, weil sich dort bereits einige 'Alkis' versammelt haben. Unsere Rast verlegen wir auf die 2. Etappe unseres Tagesprogramms in Quedlinburg.




Rundgang in Quedlinburg

Stiftskirche St. Servatii auf dem Schlossberg Quedlinburg
Quedlinburg haben wir im vorigen Jahr intensiv besichtigt (Post vom 11. Mai 2014). Heute möchten wir lediglich einige Erinnerungen auffrischen und eventuell Dom und Museen auf dem Schlossberg besichtigen. Das Ticket zum Preis von 8,50 € für Dom, Schatzkammer, Krypta und Museum sind wir bereit zu zahlen. Ein absolutes Fotoverbot akzeptieren wir nicht und verzichten darum auf den Besuch. "Wie sie möchten", kommentiert die Mitarbeiterin an der Kasse unsere Entscheidung. Wie wir es nicht möchten, bleibt unkommentiert.








Käsekuchen des Café's Vincent
Café Vincent am Schlossberg
Auf dem von Fachwerkarchitektur umgebenen Platz am Schlossberg lockt als Leuchtturm unserer Erinnerung rechts vom Klopstockhaus das Angebot der Käsekuchenbäckerei von Victors Café. Die meisten Tische sind frei. Wir vermeiden einen Tisch im Randbereich und nehmen am 'Catwalk' des Services Platz. Die Taktik hilft nicht. Geringe Aufmerksamkeit und lange Wartezeiten scheinen Service-Standard zu sein. Schließlich werden auch wir bedient und bestellen Rosinen- und Birnen-Schoko-Käsekuchen sowie Kaffee. Als Käsekuchen-Experten sind wir von der exzellenten Qualität der Produkte begeistert. Der Service zeigt jedoch erhebliches Steigerungspotential und macht den Rechnungspreis von 15 € für 2 große Stücke Kuchen und 2 Tassen Kaffee im Café Vincent fragwürdig.

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