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Unterwegs am Selke-Stieg |
Der
Selke-Stieg führt in 4 Etappen über mehr als 70 km durch Naturschutzgebiete entlang des Baches
Selke vom Ort
Stiege im Oberharz nach
Quedlinburg im nördlichen Harzvorland. Wir wandern heute auf einem Abschnitt, der ungefähr der
Etappe 3 von
Meisdorf über
Ballenstedt nach
Gernrode über ca. 15 km entspricht. Genau wissen wir das nicht, weil wir mehrfach die Route verlieren und unserer Intuition folgen. Markierungen sind vor allem dort angebracht, wo die Wegführung unmissverständlich ist, während wir an vielen Verzweigungen Markierungen vermissen. Eine Wanderkarte wäre hilfreich, aber wir konnten keine finden.
Diashow der Fotoserie
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Tafel am Selke-Stieg beim Schloss Melsdorf |
Wir parken das Auto am Bahnhof der
Selketalbahn in
Gernrode, um mit dem öffentlichen Bus der Linie 318 zum Etappenstart nach
Meisdorf zu fahren. Erfreulicherweise ermöglichen Tourismusabgabe und Kurkarte eine kostenlose Nutzung öffentlicher Busse. Die Freude schränken jedoch grobmaschige gestrickte Fahrpläne deutlich ein. Am Wochenende verkehren lokale Buslinien gar nicht und ab 18:00 Uhr läuft der Betrieb aus.(1) Über Lautsprecher im Bus angesagte Haltestellen bleiben akustisch unverständlich. Der freundliche Busfahrer gibt uns ein Signal. Während der Fahrt telefoniert er ohne Freisprecheinrichtung mit seinem Handy. Trotz aller Umstände kommen wir unbeschadet in
Meisdorf an und müssen zunächst das Rätsel lösen, wie der
Selke-Stieg zu finden ist. Auch diese Hürde nehmen wir erfolgreich, weil wir uns erinnern, dass der Weg am Schloss Meisdorf und an der Golfanlage des Schlosshotels vorbeiführt. An einer Tafel prägen wir uns den groben Wegverlauf ein.
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Jakobsweg und Selke-Stieg |
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Selke-Stieg zwischen Meisdorf und Ballenstedt |
Vorerst verläuft der Weg durch Mischwald am Rand des Harzes und führt uns allmählich ins Harzer Vorland.
Ein Symbol des
Jakobswegs macht auf eine Nebenroute des
Jakobsweg in Sachsen-Anhalt aufmerksam, die von
Magdeburg nach
Naumburg führt und dort in die
Via Regia mündet.
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Schlosspark Ballenstadt |
Bis
Ballenstedt können wir meistens auf Wandermarken vertrauen. Hinweise beim Dorf Opperode machen auf historischen Steinkohlebergbau aufmerksam, dessen Spuren jedoch verschüttet sind.
Nach fast 2 Stunden Gehzeit erreichen wir
Schloss Ballenstedt. Am heutigen Montag herrscht 'tote Hose'. Das Café ist geschlossen. Unser Pausenbrot verzehren wir auf einer Bank im vom preußischen Landschaftsarchitekten
Peter Joseph Lenné gestalteten Schlosspark.
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Gegensteine bei Ballenstedt |
Beim Verlassen des Schlossparks haben uns auch die Wegmarken des
Selke-Stiegs verlassen. Als Landmarke der Wanderroute sind die
Gegensteine beschrieben, östliche Ausläufer der
Teufelsmauer, deren Hauptabschnitte wir bereits kennen (Post vom 3./5. Mai 2015). Wir orientieren uns an den
Gegensteinen und treffen auf den
Teufelsmauerstieg. Da der
Selke-Stieg verborgen bleibt, folgen wir dem
Teufelsmauerstieg bis Rieder, ein Ortsteil von
Gernrode. Nach Wegmarken halten wir erneut vergeblich Ausschau und erreiche
Gernrode, indem wir dem Strom des motorisierten Straßenverkehrs folgen. Nach 3,5 Stunden Gehzeit sind wir von einer Wanderung mit schönen Wegabschnitten und verzichtbaren Hindernissen zurück am Startort.
Anmerkungen
(1) Notgedrungen sind wir häufig auf das Auto angewiesen und müssen aufgrund etlicher gesperrter Straßen mitunter weite Umwege in Kauf nehmen.
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