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Buckskin Gulch in den Vermillion Cliffs |
Der
'Buckskin Gulch' in den
'Vermillionen Cliffs' gilt als einer der längsten und attraktivsten
'Slot Canyons' der USA. An der 'confluence' (Zusammenfluss) trifft er auf den
'Paria River', der bei
'Lee's Ferry' in den
'Colorado River' mündet. Die Durchquerung des
'Buckskin Gulch' bis
'Lee's Ferry'
(71 km ab Wire Pass Trailhead oder 76 km ab White House Trailhead) ist
in 3-5 Tagen zu schaffen, erfordert aber neben sicherem Wetter ein
spezielles 'Permit' und verlangt Übernachtungen mit selbst zu
organsierendem Camping. Außer einigen Wasserquellen bestehen auf der
Strecke keinerlei Versorgungseinrichtungen und nur wenige
Ausstiegsoptionen, die zudem mit schwieriger Kletterei verbunden sind.
Diashow der Fotoserie
(Dieser Post ist ein Auszug des
Reiseblogs 'Südwestpassage USA 2013')
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Trailhead Wire Pass Trail |
Die Rangerin an der
'Paria Contact Station' des
'BLM' regt zu einem 'day hiking' mit Zugang über den
'Wire Pass Trail' an, der nach ca. einer Meile in einen
'Slot Canyon' übergeht und nach 1,7 Meilen auf den
'Buckskin Gulch'
trifft. Dieser Herausforderung fühlen wir uns gewachsen und legen gleich 3
Kritieren für einen Abbruch der Tour fest: Im günstigsten Fall gehen
wir bis zur 'confluence' mit dem
'Paria Canyon'
und kehren dort um. Da sich die Bedingungen in den Canyons mit
Sturzfluten ständig ändern, sind sie nicht exakt vorhersehbar. Wenn wir
auf größere Schwierigkeiten treffen sollten, kehren wir ebenfalls um.
Falls die beiden ersten Bedingungen nicht eintreten, legen wir unseren
'point of return' auf 3 Stunden Gehzeit (pro Richtung) fest.
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House Rock Valley Road mit Cockscomb |
Den
'Wire Pass Trailhead' erreichen wir nach 8,3 Meilen 'dirt road' der 'House Rock Valley Road'. Die Abzweigung vom HWY 89 bei der
'Cockscomb Monocline', ein Abschnitt der
'East Kaibab Monocline', haben wir uns gestern auf der Anreise nach
Page angeschaut, so dass die Orientierung keine Probleme bereitet.
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Registrierung am Wire Pass Trailhead |
Am
'Wire Pass Trailhead'
tragen wir uns zunächst in das Trail-Register ein, füllen das
Formular des 'day hiking permit' aus und hinterlegen in einem Umschlag $6 pP für das 'permit', ehe wir um 8:00 Uhr unsere
Wanderung starten. Das im Rucksack mitgeführte Trinksystem ist mit 3 l
Wasser gefüllt. Heute soll es nämlich wieder heiß werden, weshalb wir
bereits um 6:30 Uhr in
Page zu dieser Tour aufgebrochen sind.
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Wire Pass Canyon Trail |
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Wire Pass slot canyon |
Auf der ersten Meile hat der Trail keine markierte
Route. Wir folgen einem unübersichtlichem 'wash' (trockenes Flussbett) in östlicher Richtung. Die
Orientierung erleichtern Trittspuren und das mitgeführte GPS.
Nach 50 Minuten Gehzeit erreichen wir den Zugang zum
'Wire Pass slot canyon'. Die Beschreibung warnt auf dem Abschnitt bis zur 'confluence' mit dem
'Buckskin Gulch' vor 3 engen Passagen und 3 'drop offs' (Absätzen).
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Wire Pass slot canyon |
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Wire Pass slot canyon |
Die Engstellen sind in der Tat gerade so breit, dass
sie ohne Rucksack passiert werden können, während die 'drop offs' heute
harmlos sind. Nach 1:20 Stunden erreichen wir den Übergang vom
'Wire Pass Canyon' in den
'Buckskin Gulch'.
Gemäß
Beschreibung sind nun einige mehr oder weniger tiefe 'Pools' (Senken,
die sich bei Regen mit Wasser füllen) zu durchschreiten. Ersatzschuhe
sind im Auto deponiert.
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Schwemmmaterial im Buckskin Gulch |
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Motv im Buckskin Gulch |
Auf der Route wechselt bei wachsender Höhe der imposanten Wände die
Breite des Canyons
immer wieder zwischen schmalen Durchlässen, die mitunter nicht mehr als
ca. 50 cm breit sind, und Abschnitten mit bis zu ca. 20 m Abstand
zwischen den Felswänden. Ein faszinierendes Kaleidoskop von Farben und
Strukturen der
Felswände entfaltet im wechselnden Licht magische Momente. Diesen Zauber
haben wir trotz aller Beschreibungen so intensiv nicht erwartet. Der
Zauber drängt uns weiter und tiefer in diese magische Welt.
Verklemmtes
Schwemmmaterial über den Köpfen macht deutlich, wie hoch das Wasser
nach Regenfällen steigen kann. Mit bis zu 15 m hohen 'flash floods' kann
der 'slot canyons' bei Regen zur tödlichen Fallen
werden.
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Felssturz im Buckskin Gulch |
2 Stunden sind wir zunächst völlig allein unterwegs,
bis wir vor uns gestartete Hiker einholen. Eine fünfköpfige Gruppe
beabsichtigt die Durchschreitung des gesamten Canyons. Wir wünschen
ihnen viel Erfolg.
Bisher war lediglich ein flacher Pool dank
einiger Steine ohne nasse Füße zu überwinden. Dann treffen wir jedoch
nach 2,5 Stunden Gehzeit auf ein ernsteres Hindernis. Ein nicht zu
umgehender Felssturz blockiert den Canyon. Wir ersparen uns die
Kletterei über mehrere Meter hohe Felsblöcke und entscheiden uns zur
Umkehr. Kurz hinter der Blockade sind nämlich einige 'Pools' zu
erwarten, darunter der berüchtigte 'Cesspool' (Jauchegrube), ein
stinkendes Schlammloch, dessen Wasserstand Brusthöhe erreichen kann.
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Kölner Wanderin demnostriert die Überquerung eines Pools |
Auf dem Rückweg begegnen uns Hiker, die erst
spät aufgebrochen sind. Wie so oft, beobachten wir auch heute, dass
Wanderer um so unbedarfter und hilfloser auftreten, je weiter der Tag
voranschreitet. Sie überschätzen ihre Leistungsfähigkeit, kennen nicht
die Anforderungen derartiger Wege und können mangels Erfahrung
individuelle Fähigkeiten nicht mit objekten Anforderungen und Risiken
abgleichen. Diese gefährliche Mischung sorgt regelmäßig für Schlagzeilen
in Medien, die solche Themen gierig aufgreifen.
Eine vierköpfige
Gruppe diskutiert vor einem
flachen 'Pool' die Umkehr, bis eine erfahrene kölner Wanderin
demonstriert, wie mühelos der Pool mit etwas Trittsicherheit (eine
absolute Voraussetzung für derartiege Trails!) überquert werden kann.
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Wire Pass Trail |
Der anstrengendste Teil unserer Wanderung erwartet
uns auf dem Rückweg mit dem Abschnitt vom 'Wire Pass slot canyon' zum
'Trailhead'. Die glühende Mittagshitze schmort uns auf dem schattenlosen
Weg nicht nur mit 'Oberhitze', sie wird wie in einem Umluftbackofen von
allen Seiten abgestrahlt. Eine Brise bringt keine Abkühlung, sondern
wirkt wie eine Heißluftdusche.
Auch jetzt kommen uns noch
hechelnde Wanderer ohne Kopfbedeckung entgegen. Sie sind eben erst mit
einer kleinen Flasche
Wasser in der Hand gestartet und werden mit Sicherheit nicht weit
kommen. "How far is it?", fragt einer von ihnen. "Five days", antworte
ich.
Nach 4,5 Stunden Wanderung erreichen wir etwas überhitzt,
aber trotzdem hoch zufrieden wieder den 'Trailhead'. Wir sind uns einig,
dass der intensive 'Hike' auf diesem großartigen 'Trail' während dieser
Reise nicht mehr zu toppen sein wird.
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