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Ausblick vom Plateau des Großen Zschirnstein, 562 m |
Mit der Höhe von 562 Metern ist der Große Zschirnstein der höchste Berg der Sächsischen Schweiz. Die höchsten Berge des Elbsandsteingebirges, auf die wir heute blicken werden, liegen in Böhmen, also außerhalb der Sächsischen Schweiz. Schwieriger als der Anstieg auf den Großen Zschirnstein ist die Anreise zum Start. Wie so oft in den vergangenen Tagen ist kurz vor dem Ziel die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. Weiträumigere Ankündigung fehlen ebenso wie benannte Umleitungen. Wir improvisieren eine eigene Umleitung über enge Wirtschaftswege und wundern uns wieder einmal über diese ignorante Haltung gegenüber ortsfremden Besuchern. Tourismus zählt schließlich zu den wenigen relevanten Wirtschaftsfaktoren dieser Region. Die politische Wende liegt zwar mehr als 22 Jahre bzw. eine ganze Generation zurück, aber der Geist des alten Denkens errichtet noch immer Straßensperren. Wir zahlen dafür mit Zeitverlusten, denen wir eine auf dem Rückweg vorgesehen Tour auf den Lilienstein opfern. Das ist nicht tragisch, aber unnötig.
Link: Diashow der Fotoserie
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Wegweiser auf der Route zum Großen Zschirnstein |
Aufgrund der Umstände verlegen wir unseren Start von der Ortschaft Kleingießhübel auf einen Parkplatz bei der Ortschaft Schöna. Auch wenn der Ortsname nach 'schön' klingt, Schönes macht einen Umweg um Schöna. Die Ortschaft hat 454 Einwohner im Jahr 2009 und verzeichnet in den vergangen 10 Jahren einen Rückgang der Einwohnerzahl um ca. 20 %. Die NPD zählt zu den stärksten politischen Kräften im Ort. In Schöna kumulieren offensichtlich einige Probleme, die wir nicht ignorieren, denen wir aber auch nicht weiter nachgehen, weil unsere Kräfte für die Lösung dieser Probleme zu bescheiden sind.
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Motiv auf dem Weg zum Großen Zschirnstein |
Der Weg zum Großen Zschirnstein führt durch herbstlich bunten Mischwald. Wir stellen uns vor, wie das Laub in intensivem Licht leuchten würde, aber Wolkenlücken treten heute, wenn überhaupt, nur spärlich und kurzzeitig auf.
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Motiv auf dem Plateau des Großen Zschirnstein |
Entgegen der Sprachregelung für 'Steine' ist der Große Zschirnstein kein reiner Sandstein-Tafelberg, sondern mit Basalt durchsetzt. So genau wird es wohl doch nicht genommen.
Mit seiner Höhe von 562 m ist der Große Zschirnstein der höchste Berg des Nationalparks Sächsische Schweiz, also der in Deutschland geschützten Region des Elbsandsteingebirges. Im böhmischen Teil des Nationalparks bzw. des Elbsandsteingebirges befinden sich die höchsten Gipfel. Einige von ihnen sind vom Gipfelplateau des Großen Zschirnsteins zu sehen. Der Zugang zum Gipfelplateau ist komfortabel, weil der der Fels kaum zerklüftet ist.
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Motiv am Aussichtspunkt auf dem Großen Zschirnstein |
Trotz der Wolken ist die Aussicht vom Gipfelplateau überwältigend. Hinter dem Elbtal blicken wir auf den gleichförmigen Kegel des Rosenbergs (Rùžovský vrch), der 619 Meter aufragt und damit höchster Berg des Nationalparks Böhmische Schweiz ist.
Auf dem höchsten Punkt des Plateaus befindet sich eine Kopie der ehemals 1865 gesetzten Triangulationssäule.Im Hintergrund der Triangulationssäule ist der Tafelberg 'Hoher Schneeberg (Děčínský Sněžník)' in Tschechien zu erkennen, der höchste Berg des Elbsandsteingebirges mit einer Höhe von 723 m.
Im 19. Jahrhundert wurden in Sachsen zahlreiche derartige Säulen aufgestellt, um das Land nach dem 'Triangulationsverfahren' zu berechnen. Bei dieser klassischen Methode der Geodäsie werden großräumige Flächen mittels Dreieckspunkte in trigonometrische Vermessungsnetze strukturiert. Das sächsische Triangulationsnetz
umfasste 158 Messpunkte. 125 Triangulationssäulen sind erhalten oder rekonstruiert.
Link: Wikepedia-Artikel Triangulation Link: Artikel über die Königlich-Sächsische Triangulation
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