Donnerstag, 7. Mai 2015

Rennsteigwanderung von Ascherbrück zur Hohen Sonne und durch die Drachenschlucht zur Wartburg

Wartburg
Drachenschlucht
Teilnahmen am Rennsteiglauf führen uns seit 1994 immer wieder auf den Rennsteig und zu kulturellen Sehenswürdigkeiten Thüringens. Etappenziel unserer Wanderung ist heute die Wartburg bei Eisenach. Von Ascherbrück (Ruhla) wandern wir auf dem Rennsteig bis zur Waldsiedlung Hohe Sonne (ca. 5 km), wo von 1973 bis 1996 der Rennsteiglauf gestartet wurde, bis 1997 der Start auf den Marktplatz von Eisenach verlegt wurde. Von der Hohen Sonne steigen wir ab in die Drachenschlucht, eine faszinierende feuchte 'Klamm', aus der wir zum Burghügel der Wartburg aufsteigen.
Die um 1067 von Ludwig dem Springer(2) gegründete und vom Nachkommen Ludwig der Eiserne ausgebaute Wartburg ist vielfältig mit deutscher Geschichte und bedeutenden Persönlichkeiten verwoben.(3) Historische Spuren der Urburg sind nicht erhalten. Nur der Palais (Wohnhaus des Landgrafen) stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das heutige Bild der Wartburg geht auf einen Neubau im 19. Jahrhundert zurück, bei dem die wenigen erhaltenen historischen Teile einbezogen, restauriert und neu ausgestaltet wurden. Eine Besichtigung von Innenräumen der Wartburg ist nur mit einstündiger Führung möglich (9 € inkl. Museum, 2 € Fotoerlaubnis). Das Museum zeigt vom 2.04.-19.07.2015 im Rahmen der Ausstellungsreihe Cranach in Thüringen 2015 eine sehenswerte Sonderausstellung mit Lutherporträts der Cranach-Werkstatt
Diashow der Fotoserie

Anmerkungen
  • (1) Ca. 10,5 km Gesamtstrecke und  2:20 Std. Gehzeit ohne Rückweg.
  • (2) Zu Ludwig dem Springer und zur Gründungssage der Wartburg berichtet Wikipedia:
    "Seinen Beinamen erhielt Ludwig der Sage nach durch einen kühnen Sprung in die Saale. Er soll versucht haben, die Pfalzgrafschaft Sachsen (das Saale-Unstrut-Gebiet westlich der Saale und nördlich der Unstrut; Stammsitz war die Burg Goseck bei Weißenfels) zu erlangen, und erstach daher den Pfalzgrafen Friedrich III. Daraufhin wurde er auf der Burg Giebichenstein bei Halle eingekerkert. Im dritten Jahr seiner Gefangenschaft drohte die Hinrichtung, daraufhin nutzte er einen Aufenthalt auf dem Burgturm zu seinem Sprung in die darunter fließende Saale. Dort erwartete ihn bereits ein Diener mit einem Boot und seinem schneeweißen Lieblingspferd „Schwan“. Als Sühne für seine Mordtat ließ er in Sangerhausen die Ulrichkirche erbauen und später gründete er das Kloster Reinhardsbrunn, das sich zum Familienkloster der Ludowinger entwickelte.
    Tatsächlich handelt es sich bei der Sage um die Herkunft des Namens „Springer“, um eine Fehlinterpretation des lateinischen Namens Salicus. Dieser bedeutet hier, dass Ludwig ein Salier ist und wurde in früherer Zeit fälschlicherweise mit Springer übersetzt. Ludwig war möglicherweise nie auf dem Giebichenstein festgesetzt.
    Eine Sage rankt sich auch um die Gründung der Wartburg. Im Jahre 1067 soll Ludwig auf einer Jagd ihren späteren Standort entdeckt und ausgerufen haben: „Wart', Berg, du sollst mir eine Burg tragen!“ Da der Burgberg nicht zu seinem Territorium gehörte, ließ er von dort Erde auf den Berg schaffen, auf der dann die Wartburg erbaut wurde. Um vor dem Kaiser seine Rechte auf die Wartburg zu bekräftigen, musste er mit zwölf seiner getreuesten Ritter „Schwurschwerter“ in die Erde stecken und bei seiner Ehre schwören, dass dies sein rechtmäßiger Grund und Boden sei."
  • (3) Wartburg als Schauplatz:
    • Die Wartburg ist der Ort des sagenhafte Sängerkrieges.
    • Auf der Burg lebte Elisabeth von Thüringen (1211 bis 1227). Wilhelm II., letzter Kaiser des Deutschen Reiches, sponserte den Ausbau der Elisabeth-Kemenate. Von 1902 bis 1906 wurden die Räume im neobyzantinischen Stil mit einem Elisabeth-Zyklus als Glasmosaiken ausgekleidet, die 10 Darstellungen dem Leben der Landgräfin und Heiligen zeigen.
    • Martin Luther hielt sich 1521/22 als 'Junker Jörg' auf der Burg versteckt. Er übersetzte während seines Aufenthaltes das Neue Testament der Bibel und legte damit nicht nur ein Fundament für den Protestantimus, sondern auch für eine einheitliche deutsche Hochsprache.
    • Moritz von Schwind malte im 19. Jahrhundert mehrere Räume mit Fresken aus.
    • Studenten verbanden ihre Wartburgfeste mit aufrüttelnden Protestkundgebungen im Vorfeld der Fankfurter Nationalverammlung von 1848/49. 
    • Der Klaviervirtuose und Komponist Franz Liszt regte den Ausbau des aktuellen Konzertsaals auf der Wartburg an, in dem er selbst Konzerte veranstaltete.
    • Der Komponist Richard Wagner (1813 bis 1883) hat die Legende vom Sängerkrieg in seiner Oper Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg verwurstet und damit erheblich zur Popularitätder Legende beigetragen.

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