Montag, 12. Mai 2014

Harzwanderung von Thale nach Treseburg durch das Bodetal und zurück über den Hexentanzplatz nach Thale

Bode bei Treseburg
Bodetor
Die Bode entspringt im Hochharz und mündet nach 169 km bei Nienburg in die Saale. Zwischen den Orten Treseburg und Thale fließt die Bode durch das Bodetal, das mit einer noch weitgehend natürlichen Flusslandschaft sowie seltener Flora und Fauna unter Naturschutz gestellt ist. Tatsächlich handelt es sich bei dem 'Tal' eher um eine bis zu 260 m tiefe 'Schlucht', deren Ausmaße in Deutschland nur von Alpenschluchten übertroffen werden. Der Wanderweg verläuft in engen Abschnitten der Schlucht in Felswänden weit oberhalb des Flußbettes. Er bietet dementsprechend faszinierende Ausblicke, er verlangt aber auch etliche Auf- und Abstiege. Neue Brücken und Geländer sichern diesen von Felsstürzen bedrohten Weg. Diashow der Fotoserie


Bode bei Thale mit 2 Gondeln der Seilbahn
Während der Nacht hat es kräftig geregnet und die Wetterprognose lässt für heute weitere Niederschläge erwarten. Wir lassen uns nicht abschrecken und starten in Thale in der Nähe der Seilbahnstatationen zu den beiden mythenumwobenen, markanten Felsgruppen Roßtrappe und Hexentanzplatz, zwischen denen das Bodetal  steil abfällt. Dem Seilbahntourismus werden wir erst wieder auf dem Rückweg begegnen. Auf dem ca. 10 km langen Wanderweg flussaufwärts nach Treseburg sind wir fast alleine unterwegs.








Wanderweg durch das Bodetal bei Treseburg
Kurz nach Thale müssen wir wegen eines Felssturzes vorübergehend auf eine Alternativroute ausweichen. Ebenfalls wegen eines Felssturzes ist ein Verbindungsweg zur Roßtrappe gesperrt. Unsere Route ist davon nicht betroffen. Weitere Störungen sind nicht anzumerken, wenn wir vom teilweise schlammigen und rutschigen Untergrund im profilierten Gelände absehen. Nach ca, 2,5 Stunden Gehzeit durch abwechselungsreiche Vegetation und Landschaft erreichen wir Treseburg.









Blick auf Treseburg vom Aussichtspunkt Weißer Hirsch
Von Treseburg führt ein mitunter steiler Anstieg auf das östliche Plateau über dem Bodetal. Vom Aussichtspunkt 'Weißer Hirsch' blicken wir noch einmal auf  Treseburg, ehe wir den Rückweg nach Thale auf flachen und wenig aufregenden Forstwegen einschlagen.











Ausblick vom Hexentanzplatz über das Bodetal
Am Felsplateau Hexentanzplatz treffen wir auf einen per Seilbahn, Bus und Auto leicht erreichbaren massentouristischen Brennpunkt des Harz-Tourismus, den Mythen, Märchen und Sagen zu einem vermeintlich magischen Ort verklären. Da der touristische Andrang heute unterhalb unserer persönlichen Schmerzgrenze bleibt und eine Rast überfällig ist, legen wir eine Pause ein. Die Qualität der angebotenen Erbsensuppe fällt erfreulich aus.
Über Begleiterscheinungen touristischer Hotspots kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber der Hexentanzplatz übt auch auf uns eine magische Faszination aus, die sich sachlicher Beschreibung entzieht. Die eigentlichen Highlights des Ortes sind Aussichtspunkte über dem Bodetal, aber hier wird es bereits deutlich ruhiger, weil einige Aussichtspunkte nur mit leichter Kletterei ereichbar sind.




Blick auf die Teufelsmauer im Harzer Vorland
Auf unserer Fortsetzung des Weges lassen wir jenseits der Bergstation der Seilbahn den touristischen Rummel hinter uns. Vor dem Abstieg nach Thale passieren wir auf dem äußersten Felssporn des Hexentanzplatzes zunächst den 'Sachsenwall', eine ehemals ca. 2 - 3 m hohe Granit-Trockenmauer der 'Homburg', die vor ca. 450 - 750 Jahren v. Chr. als germanische Fliehburg errichtet wurde. Über Details liegen bis heute nur wenige gesicherte Erkenntnisse vor. Auf dem höchsten Punkt des Felsens erlaubt ein in jüngerer Zeit errichteter und als 'Homburgwarte' bezeichneter Aussichtsturm noch einmal großartige Ausblicke nach Westen und nach Norden. Im Harzer Vorland erkennen wir die Teufelsmauer, eine ca. 20 km lange Felsrippe zwischen den Orten Ballenstedt im Südosten und Blankenburg (Harz) im Nordwesten, die als kurioses geologisches Phänomen die Phantasie von Menschen seit vielen Generationen beflügelt.



Übersicht der Bode zwichen Thale und Treseburg
5,5 Stunden nach dem Start sind wir zurück in Thale. Nach Abzug von ca. 3/4 Stunde Pause haben wir für die attraktive Route mit ca. 20-22 km Streckenlänge ca. 4,5 Stunden Gehzeit benötigt. Von Regen sind wir heute zwar verschont geblieben, aber etwas freundlichere Bedingungen hätten den Erlebniswert auf dieser sehr schönen Harzroute um einen Stern erhöht.  

1 Kommentar:

  1. Really love it, thank you for sharing. I am learning so much about Germany from your posts. I am finding the links extremely useful, thank you for going through all the trouble of putting all this together. I have never been to the Harz but the photos are very inspirational.

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