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Blick von der Burgruine Rotund auf die Ruine Reichenberg |
Auf den
'Stundenweg von Kloster zu Kloster' sind wir im vorigen Jahr aufmerksam geworden. Der Weg ist nicht schwierig, aber die landschaftlich und kulturell attraktive Route ist mit vielen An- und Abstiegen auf einer Länge von ca. 19 km auch kein Spaziergang. Orientierungsprobleme verhinderten im letzten Jahr das volle Vergnügen und ließen die Streckenbewältigung erst in zwei Anläufen zu. Der Tourismusverband reagierte auf unsere Kritik mit der Ankündigung von Maßnahmen
(Post vom 2./5.07.2013).
Wenn wir heute erneut diese
Route als Eingeh- und Aufbautour wandern, wird sich zeigen, ob und ggf. wie unsere Reklamation des letzten Jahres umgesetzt wurde. Um es vorwegzunehmen: Unsere bescheidene Erwartung wird angenehm enttäuscht. Die Route ist insbesondere an kritischen Punkten perfekt markiert. Bei gutem Wetter, wie wir es heute mit viel Sonnenschein und Temperaturen von Anfang 20 Grad erleben, bereitet der
'Stundenweg' großes Vergnügen.
Diashow der Fotoserie
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Auf dem Weg von der Grenze nach Müstair im Münstertal |
Die Postbuslinie bringt uns zum kleinen Preis von 1,50 € pP von
Glurns bis zur Grenze nach Graubünden. Auf den Transport des letzten 1/2 Kilometers verzichten wir, weil die Fahrt dann erheblich teurer würde.
Startpunkt unserer Wanderung ist das seit 1983 als UNESCO Weltkulturerbe gelistete
Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair. Das Kloster verdient unbedingt Aufmerksamkeit (Post vom
6.07.2012 und vom
21.07.2012), aber heute genießt die Wanderung Priorität, die lt. Beschreibungen 5,5 - 6 Stunden Gehzeit erfordert. Um kurz vor 9:00 Uhr beginnt unsere Wanderung auf dem
'Stundenweg'.
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Kloster St. Johann in Müstair, Graubünden |
Nach dem ersten von vielen weiteren Anstiegen blicken wir noch einmal zurück auf das
Koster St. Johann.
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Birkenallee auf der graubündener Seite des Stundenwegs |
In einer wunderschönen Birkenallee präsentiert sich der
'Stundenweg' zunächst als Spaziergängerstrecke, aber nur wenig später ändert sich der Charakter des Weges. Ein steiler Anstieg führt auf eine Höhe mit der
'Burguine Rotund'. Das aufgezeichnete
Höhenprofil zeigt, dass wir hier den höchsten Punkt der Wegstrecke erreichen.
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Burgruine Rotund |
Die um das Jahr 900 errichtete
'Burg Rotund' blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück. Das Bauwerk präsentiert sich in der Gegenwart in einem Zustand fortgeschrittenen Verfalls. Spuren deuten zwar auf Sanierungsarbeiten hin, aber es bleibt noch viel zu tun.
Ein Picknickplatz bei der Burg motiviert in Verbindung mit der großartigen
Aussicht auf das Münstertal und die
Berge auf der Ostseite zu einer ersten
Pause.
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Abtei Marienberg bei Burgeis im Vinschgau |
Die profilierte Route verläuft stets an der Westflanke des Münstertals, bis wir mit dem Übergang in das Vinschgauer Oberland oberhalb der Ortschaft Schleis einen Einschnitt erreichen, der in das Schlinigtal führt. Hier haben wir im vorigen Jahr die Wanderung abgebrochen, weil die Wegführung nicht zu erkennen war. Die Markierungen sind heute vorbildlich und leiten uns tief in den Taleinschnitt bis zu einer Brücke über den
Metzbach (Schliniger Bach). Nach Überquerung der Brücke treffen wir auf den Wanderweg Nr. 1, auf dem wir etwa 1,5 Stunden später und nach 4,5 Stunden Gesamtgehzeit das offizielle Tourenziel erreichen, die
Bendiktinerabtei Marienberg. Bis zum Endpunkt unserer Wanderung in
Burgeis müssen wir noch 20' absteigen, um dort den Bus zurück nach
Glurns nutzen zu können. Bis der Bus eintrifft, haben wir noch genug Zeit für ein Weißbier, mit dem wir diese schöne Tour abschließen.
Technische Daten der Wanderroute
- Typ: Streckenwanderung
- Streckenlänge: 18,7 km von Kloster zu Kloster + 1 km bis Burgeis
- Gesamtgehzeit: 4:30 Std. von Kloster zu Kloster + 20' bis Burgeis
- Absolute Höhendifferenz: 270 m
- Gesamte Aufstiegsleistung: 893 m von Kloster zu Kloster + 1 m bis Burgeis
- Gesamte Abstiegsleistung: 700 m von Kloster zu Kloster + 129 m bis Burgeis
- Technische Anforderungen: leicht bis moderat
- Konditionelle Anforderungen: moderat
- Markierung: ausgezeichnet
- Einkehrmöglichkeiten: keine
- Sonstiges: Einige Passagen erfodern Trittsicherheit. Die Route ist nur bei trockenen Bedingungen zu empfehlen.
Erlebniswert
Herausragende Kombination von Landschaft mit Kultur
Sehr schoen, eben typisch Europa.
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