Freitag, 12. Juli 2013

Südtirol 2013 - 'Seniorenwanderung' im Obervinschgau über die Haideralm

Haideralm, 2.120 m
Von der Gipfeltour auf den 'Piz Lad' haben wir uns noch nicht vollständig erholt, weshalb wir für heute eine leichtere Route wählen, die uns wieder in das Vinschgauer Oberland oberhalb des Reschensees führt. Ausgangspunkt unserer Route ist 'St. Valentin auf der Haide', ein Dorf zwischen dem Reschensee und dem etwas tiefer liegenden Haidersee (*). Wir parken das Auto am Parkplatz der Haideralm Bergbahn in 1.472 m Höhe, die für die Skisport-Touristik errichtet wurde. Wir überlassen die Bergbahn den Skisportlern und ziehen eine sportliche Seniorenwanderung vor. Wanderglueck schenkt nur ein Fußweg, weshalb wir zu Fuß in Richtung Haideralm auf 2.120 m Höhe wandern. Diashow der Fotoserie
(*) Der Begriff 'Haide' bezieht sich auf die 'Malser Haide', über deren Entstehung bisher wenig bekannt ist. Der schottische Geologe David Jarman (Experte auf dem Fachgebiet 'große Erdrutsche und Bergstürze in Gebirgsregionen') hat unlängst überholte Überzeugungen mit neuen Fakten konfrontiert.

St. Valentin und Reschensee im Obervinschgau
Dass der Weg zur Haideralm bewusst versteckt wird, wollen wir nicht behaupten. Die Route zu finden, gelingt uns aber erst im zweiten Anlauf. Anschließend werden wir gezwungen, den vielen Windungen des Almenwegs zu folgen. Im Mittelabschnitt erreichen wir endlich eine direktere Linie, die jedoch mit Flatterband abgesperrt ist. Ohne Angabe von Gründen und Dauer verweist ein Hinweis auf einen Umweg über den Weg Nr 7. Abgesehen von diesen Ärgernissen wäre der Weg durchaus akzeptabel, wenn nur nicht immer wieder die Seilbahn unseren Weg kreuzen würde. Dank attraktiver Landschaft des Vinschgauer Oberlandes, sonnigem Wetter sowie einem überwiegend schattigen Weg mit nur moderaten Steigungen ist das Vernügen an dieser Wanderung nur wenig beeinträchtigt. 




Wanderrast an der Haideralm
Nach knapp 2 Stunden Gehzeit erreichen wir die Haideralm, an der wir eine ausgiebige Rast einlegen. Der längere Teil des Weges mit einigen weiteren Anstiegen liegt nämlich noch vor uns. 
Die Kapazität des Bergrestaurants ist offensichlich auf größeren Besucherandrang ausgelegt. Trotz Seilbahn treffen wir nur auf wenige Wanderer, die sich in der großen Anlage des Restaurants locker verteilen. 
Wenn die Karte Spiegeleier mit Speck und Bratkartoffeln anbietet, fällt die Entscheidung leicht. Die servierte Portion fällt so mächtig aus, dass sie selbst nach zweistündigem Anstieg nicht zu bewältigen ist. 





Elferspitze, 2.926 m
Roter Eck, 2.300 m
Der Panoramapfad (Weg Nr. 14) unterhalb der 'Rojener Sonnenuhr' ist das 'Sahnestück' unserer Route. Ab der Haideralm steigt der Weg zunächst weiter an. Wir blicken auf die Elferspitze, die wir in der nächsten Woche besteigen wollen. Am 'Roten Eck' erreichen wir auf 2.300 m Höhe den Scheitelpunkt des Profils. Nun geht es auf dem profilierten Bergpfad überwiegend bergab in Richtung Rojental





Haidersee, Ortlergruppe, Tschenglser Wand
Nach einer Stunde Gehzeit ab Haideralm biegen wir vor dem Rojental auf den Weg Nr. 17 (später Nr. 18) ab, der uns mit weiteren 1,5 Stunden Gehzeit zurück nach 'St. Valentin auf der Haide' führt.










Technische Daten der Wanderroute


  • Typ: Rundweg
  • Streckenlänge: 17 km
  • Gesamtgehzeit: 4:30 Stunden 
  • Absolute Höhendifferenz: 815 m
  • Gesamte Aufstiegsleistung: 913 m 
  • Gesamte Abstiegsleistung:  905 m
  • Technische Anforderungen: leicht
  • Konditionelle Anforderungen: leicht+
  • Orientierung und Markierung: Die Orientierung ist insgesamt nicht schwierig, aber im unteren Streckenabschnitt sind nur spärliche und blasse Markierungen zu finden. Weg Nr. 9 ist ohne Vorankündung, Begründung und Benennung von Dauer teilweise gesperrt, weshalb Umwege zu gehen sind. Eine aktuelle Wanderkarte sollte unbedingt mitgeführt werden.  
  • Einkehrmöglichkeiten: St. Valentin, Haideralm
  • Sonstiges: Zwischen St. Valentin und Haideralm sowie zwischen Reschen und Schöneben verkehren Bergbahnen (die wir nicht genutzt haben).


Erlebniswert

Aussichtsreicher Rundweg ohne besondere Schwierigkeiten und darum auch für weniger erfahrene Wanderer, Senioren und Kinder geeignet. Bei Vermeidung der Bergbahnen verlangt die Runde jedoch eine solide Kondition.

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