|
Übersicht aufgedeckter Schichten |
|
Schlernplateau über der Frötschbachschlucht |
In unmittelbarer Umgebung unserer Unterkunft bei
Seis in den westlichen
Dolomiten bietet der
Gelogensteig auch bei weniger perfekten Wetterbedingungen eine attraktive Wanderung, die nicht nur Geologen anspricht. Unspektakulärer als die Blätterbachschlucht (
Post 31.08.2015), aber trotzdem lohnenswert erschließt zwischen
Seiser Alm und
Schlern unterhalb von 2.000 m Höhe eine leichte Route die Schlucht des Frötschbachs, der abfließendes Wasser aus beiden Regionen aufnimmt. An 10 Stationen informieren Tafeln über 250 Millionen Jahre reichende aufgedeckte
Geologie der Dolomiten und vermitteln eine Ahnung jener Kräfte, die die Geomorphologie dieser Region formten.(*)
Fotogalerie 2015 -
Fotogalerie 2016
9,3 km, 3:25 Std. Gehzeit, 670 Höhenmeter
Der Themenweg beginnt am Frötschbach bei Bad Ratzes (1.210 m) und steigt
zunächst an der Westseite der Schlucht an. Nach ca. 30 Minuten teilt
sich der Weg. Auf der westlichen Schlernseite geht es weiter zur
Schlernbodenhütte, die wir erst auf dem Rückweg besuchen. Per Brücke überwindet der
Gelogensteig
die tiefe Schlucht und wechselt zur östlichen Almseite des Hangs.
Zuflüsse des Frötschbaches stürzen sich auf beiden Seiten als
Wasserfälle in die Schlucht und decken Sedimentschichten der Hänge auf.
|
Wasserfall am Geologensteig |
|
Wasserfall am Geologensteig |
|
Wasserfall am Geologensteig |
Vom Bergpfad am Osthang erkennen wir die
Schlernbodenhütte am Westhang unter der Schlernwand. Die nun folgenden Stationen des Themenweges zeigen in dramatischen Szenen
Buchstein-Formationen und über ihnen vulkanische Gesteine in Form von
Kissenlava und
Basaltsäulen, Zeugen des im
Mitteltrias vor ca. 236 Millionen Jahren einsetzenden Vulkanismus im Gebiet der heutigen
Dolomiten.
|
Basaltäulen |
|
Kissenlaven |
|
Vulkangestein |
|
Proßliner Schwaige am Rand der Seiser Alm |
|
Cipitkalkblöcke im Proßliner Bach |
In 1.740 m Höhe passieren wir nach (1:35 Std.) die bewirtschaftete Proßliner Schwaige. 10 Minuten weiter endet der
Gelogensteig am Proßliner Bach (1: 45 Std.), ein Zufluss des Frötschbaches. Große Felsblöcke des Baches sind Überreste eines urzeitlichen Korallenriffs (Cipitkalk). Anschlußwege führen zur
Seiser Alm, zum Plateau des
Schlerns oder über die
Schlernbodenhütte (1.693 m) unter der Schlernwand zurück durch die Frötschbachschlucht nach Bad Ratzes.
|
Blick Richtung Eisacktal und Ritten |
|
Schlernbodenhütte |
Wir entscheiden uns für die 3. Option und erreichen auf 1.800 m Höhe den Scheitelpunkt des Weges, der nun auf der Westseite der Schlucht mit vorerst wenig Höhenunterschied talauswärts führt. Nach 2,5 Stunden Wanderung treffen wir in Nachbarschaft der Hütte zunächst auf eine Kapelle, die am
Schlern tödlich Verunglückten gewidmet ist. Seit Mai 2015 bewirtschaften neue Pächter mit engagierter Küche und freundlichem Service die sympathische kleine Alpenvereins-Hütte. Die Einkehr können wir uneingeschränkt empfehlen. Ab der Hütte steigen wir in 0:55 Std. zum Ausgangspunkt ab und bedauern, dass diese begeisternde Runde bereits endet.
Anmerkungen
(*) Die Broschüre
Naturpark Schlern-Rosengarten (PDF) beschreibt auf den Seiten 60-67 die Stationen ausführlicher.
Weitere empfehlenswerte Artikel zur Geologie der Dolomiten:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen