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Boddenufer am NSG Goor und Insel Vilm im Morgenlicht |
Unsere heutige Wanderung führt uns zunächst ab Lauterbach in östlicher Richtung durch die Naturschutzgebiete 'Goor', 'Muglitzer Boddenufer' und 'Quellsumpf Ziegensteine' bis nach Lancken-Granitz, ehe wir in nördlicher Richtung das Naturschutzgebiet 'Granitz' durchqueren und nach etwa 4 Stunden Gehzeit das Seebad Binz als unser Tagesziel erreichen. Von Binz schaukelt uns die historische Schmalspurbahn 'Rasender Roland' mit etwa 25 Minuten Fahrzeit nach Putbus zurück. Vom Bahnhof Putbus liegt unser Hotel, das Badehaus Goor, ca. 2,5 km entfernt.
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Boddenufer am NSG Goor mit Insel Vilm |
Gestern hat es geregnet, so dass die Wege heute mehr oder weniger stark vereist sind und einige Mühe bereiten. Trotzdem bereuen wir nichts, denn die Strecke ist auch jetzt noch ungewöhnlich attraktiv. Unter den aktuellen Bedingungen sind wir nahezu alleine unterwegs. Menschen treffen wir nur in der Nähe von Ortschaften.
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Kopfweiden-Allee im NSG Goor |
Ein Abschnitt unserer Route führt beim Naturschutzgebiet Goor durch eine Allee, mit sehr alten und ganz jungen Kopfweiden. Im Oktober, also vor wenigen Wochen, haben Angie und ich auf unserer morgendlichen Joggingrunde diese Allee entdeckt. Zu dieser Zeit wirkte die Natur noch sehr lebendig, während sie jetzt wie erstarrt vor uns liegt.
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Motiv bei Groß-Stresow |
Bei Groß-Stresow erkennen wir die Stelle wieder, an der wir im Oktober bei unserer Suche nach Großsteingräbern mit dem Auto umkehren mussten. Zu Fuß können uns die Findlinge nur für ein Foto aufhalten.
Der nächste Abschnitt unseres Weges führt durch den spannenden Urwald des Naturschutzgebietes 'Quellsumpf Ziegensteine'.
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Großsteingrab 'Ziegensteine' |
Seinen Namen verdankt der Quellsumpf zwischen Groß-Stresow und Lancken-Granitz dem Großsteingrab 'Ziegensteine'. Eine Tafel hilft mit Erläuterungen:
'Das in Ost-West Richtung orientierte Hünenbett mit einer Länge von ca. 30 m wird von einem länglich-ovalen Hügel überdeckt, an dessen östlichen Ende die Grabkammer vom Typ Großdolmen befindet.
Am östlichen Ende des Hünenbettes befinden sich zwei mehr als 2 m hohe Wächtersteine,
von denen einer mit kreuzförmig angeordneten Rillen versehen ist, durch
die eine Spaltung des Steins zur Gewinnung von Baumaterial vorbereitet
werden sollte.'
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Hügelgrab bei Blieschow |
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Allee zwischen Lancken-Granitz und Blieschow |
Mit der hübschen Ortschaft Lancken-Granitz haben wir uns bereits im letzten Dezember bekannt gemacht, weshalb wir gleich weiter in Richtung des Naturschutzgebietes Granitz gehen. Das bunte Kieselpflaster der alten Allee war ehemals typisch für Rügen. Straßen in diesem historischen Zustand sind aber inzwischen nur noch selten zu finden. Unterwegs treffen wir bei der winzigen Ortschaft Blieschow auf etliche imposante Hügelgräber, die der Bronzezeit zugeordnet werden (2.200 bis 800 v. Chr.).
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Jagdschloss Granitz |
Die Granitz ist ein als Naturschutzgebiet ausgewiesener bewaldeter Höhenrücken zwischen den Ostseebädern Binz und Sellin. Das 982 ha große Waldgebiet gehört seit 1991 zum Biosphärenreservat Südost-Rügen. Auf dem
107 m hohen Tempelberg ließ Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus nach Plänen des Berliner Architekten Johann Gottfried Steinmeyer in den Jahren 1838 bis 1846 ein Jagdschloss im Stil norditalienischer Renaissancekastelle errichten. Der 38 m hohe mächtige Mittelturm wurde erst nachträglich nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel eingefügt. Das Jagdschloss war
einst ein beliebtes Reiseziel europäischer Adliger und Prominenter und ist heute mit mehr als 200.000 Besuchern pro Jahr das meistbesuchte Schloss in Mecklenburg-Vorpormmern. Die Anlage befindet sich heute in staatlicher Hand und wird als Museum betrieben.
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Motiv an der Seebrücke von Binz |
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Strand von Binz mit der Halbinsel Jasmund im Hintergrund |
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Jause bei GOSCH-Bintz |
Vom Jagdschloss Granitz gelangen wir in ca. 40 Minuten nach Binz, wo wir traditionell zunächst bis zur Seebrücke gehen und ein Foto aufnehmen. Gegenüber der Seebrücke befindet sich in eine GOSCH-Filiale, die für unsere erste Pause auf der heutigen Wanderung gerade richtig kommt.
Aufgrund von Baustellungen mit Umleitungen und fehlenden Beschilderungen hatten wir schon die Befürchtigung, unseren Zug für die Rückfahrt zu verpassen. Am Ende reicht die Zeit aber doch. Der 'Rasende Roland' hat es auch nicht wirklich eilig und gönnt sich wie üblich ein paar Minuten Verspätung. Zum Fahrpeis von 3,60 € pro Person schaukeln wir gemütlich zurück nach Putbus. Im Zug ist es dank eines mit Briketts beheizten Kanonenofens mollig warm.
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