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Planeil im Planeital |
Im statistischen Mittel scheint im Vinschgau an mehr als 300 Tagen im Jahr die Sonne bei einer durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge von 400 - 500 mm. Wir haben keinen besonders intensiven Kontakt zur Welt der Götter, aber wenn seit einer Woche und voraussichtlich auch darüber hinaus im Vinschgau regnerisches Wetter vorherrscht, entsteht der Verdacht, dass Regengötter ausgesprochen wohlwollend auf diese Landschaft schauen. In Anbetracht der unsicheren Wetterlage unternehmen wir im näheren Umfeld unserer Unterkunft nur kürzere Wandertouren in mittleren Lagen. Heute wandern wir von
Planeil im Planeiltal zur
Planeiler Alm. Zahlreiche geparkte PKW's vor dem engen Dorf weisen auf eine besondere Veranstaltung hin. Ein unscheinbares Plakat macht uns auf ein Almfest aufmerksam.
Diashow der Fotoserie
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Planeiler Alm |
Für den Aufstieg zur 2.205 m hoch liegenden Alm, ca 600 über dem Dorf, wählen wir den Panormaweg, ein moderat ansteigender Wirtschaftsweg, der sich über dem Talgrund an der östlichen Bergflanke entlangzieht. Als Wanderweg scheint diese Route neu markiert zu sein. Wir haben sie jedenfalls erst in diesem Jahr entdeckt und in Wanderkarten oder Tourenbschreibungen ist sie nicht vermerkt. Selbst auf OSM-Karten fehlt dieser Weg. Die Route ist zwar etwas länger, aber auch belohnender als der Almenweg im Talgrund. Nach etwa einer Stunde Gehzeit leitet uns eine Abzweigung zurück zum Almenweg. Kurz nach der Überquerung des Punibaches wechselt der bisher taleinwärts führende Weg die Richtung und steigt nun talauswärts an der westlichen Bergflanke zur Alm an. Auf dem für den öffentlichen Verkehr gesperrten Almenweg müssen wir immer wieder Autos ausweichen. Für einheimische Bewohner scheint das Verbot nicht zu gelten.
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Hochwilde Böhmische auf dem Almfest Planeiler Alm |
Wir sind heute recht flott unterwegs und erreichen nach 1:35 Stunden Gehzeit die
Planeiler Alm, an der heute alle Zutaten einer Oktoberfestatmosphäre angerichtet sind. Lediglich das Wetter ziert sich. Die Blaskapelle 'Hochwilde Böhmische' aus Pfelders unterhält die Besucher. Bierzelt, Grillstand, Kuchenbuffet, ca. 100 Biergartentische mit Bänken und eine große Bedienungsmannschaft erlauben die Bewirtung einer deutlich höheren Besucherzahl, als wir sie tatsächlich antreffen. Vermutlich wirkt das unsichere Wetter abschreckend. Die meisten Tische bleiben frei, was nicht an uns liegt. Wir nehmen das Angebot zur Verköstigung bei Blasmusik gerne an, obwohl die für uns alle gleich klingenden Polkas nicht gerade zu unserer Lieblingsmusik zählen.
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Blick von der Alm auf Vinschgau und Münstertal |
Wir wären durchaus länger geblieben, aber dunkle Wolken mahnen uns zum Aufbruch. Schließlich haben wir ja auch noch einen Rückweg vor uns, den wir nicht mit dem 'Auto wandern'. Für den Abstieg ziehen wir eine kürzere, aber stellenweise recht steile und teilweise auch verschlammte Route auf dem Weg Nr. 10 vor. Erste Regentropfen kündigen Schauer an, die jedoch noch eine Weile warten. Nach 1:25 Stunden Abstieg sind wir zurück in
Planeil. Wir haben gerade unser Auto erreicht, als ein Platzregen einsetzt. Schade um das Almfest und um die große Mühe der liebevollen Organisation!
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