Montag, 31. Mai 2021

Eifelgold-Wanderung mit Fake News im Nationalpark Eifel

Looking to Burg Vogelsang Staumauer Urfttalsperre vor Kermeter Blühender Ginster auf der Dreiborner Hochfläche
 
Vor 3 Monaten haben wir uns bei einer Wanderung im Nationalpark Eifel eine Rückkehr zur Blütezeit des Besenginsters vorgenommen (Post: Geburtstagswanderung im Nationalpark Eifel). Der umgangssprachlich als Eifelgold bezeichnete Besenginster blüht von Mai bis Juni u.a. besonders dicht auf der Dreiborner Hochfläche, auf der unsere heutige Rundwanderung über 14 km vom Wanderparkplatz Walberhof im Nationalpark startet. Der Parkplatz am Kreis der B266 zwischen Schleiden-Herhahn und Simmerath-Einruhr gegenüber der Einfahrt zur ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang ist nach einer bedeutenden mittelalterlichen Hofanlage benannt, von der lediglich Mauerreste erhalten sind (Archäologie im Rheinland: Walberhof). Ehe wir Burg Vogelsang erreichen, überqueren wir auf unserer Route zweimal die Urft, deren Wasser vor ca. 2000 Jahren von Römern über 100 km per Aquädukt der Eifelwasserleitung nach Colonia Agrippina (Köln) geleitet wurde. Nach der Wanderung irritieren uns am Wanderparkplatz eingesammelte Info-Flyer. - Fotoserie: Eifelgold
 

Kulissenhäuser der Wüstung Wollseifen für militärische ÜbungenAuf der Dreiborner Hochfläche konnte sich ein Naturbiotop ausbreiten, weil das Gelände ab 1946 bis Ende 2005 als alliierter Truppenübungsplatz genutzt wurde. In der Gegenwart bildet das Gebiet den Kern das Nationalparks Eifel.
Unsere Route führt auf der Dreiborner Hochfläche zunächst über ca. 2 km zur Wüstung Wollseifen, an der ein Picknick-Platz neben der ehemaligen Dorfkirche St. Rochus zu einer Rast einlädt. Die menschlich tragische Geschichte des ehemaligen Dorfs Wollseifen ist einen Rückblick wert: Wollseifen - das tote Dorf




Blick von der Dreiborner Hochfläche zur Burg Vogelsang Bei Wollseifen treffen wir auf den Fernwanderweg Eifelsteig, dem wir absteigend über ca. 3 km zur Urfttalsperre folgen. Besenginster ist auf der Dreiborner Hochfläche allgegenwärtig, aber er blüht derzeit eher zurückhaltend. Ob wir zu spät oder zu früh sind, bleibt unklar. Weite Ausblicke über die Eifellandschaft, zur Burg Vogelsang, auf die Urfttalsperre und zur Kermeter-Höhe entschädigen für diese Enttäuschung.






Blühender Ginster am Kermeter Nach Überquerung der Urfttalsperre auf ihrer mächtigen Staumauer (bis 1912 höchste Staumauer Europas) bieten sich zwei Routen-Varianten an. Die längere Variante führt mit einem kräftigen Anstieg über die Kermeter-Höhe zum Trappistenkloster Mariawald und anschließend wieder absteigend zur Urfttalsperre. Da die Klostergaststätte aufgrund des Corona-Lockdowns geschlossen ist und uns die legendäre Erbsensuppe entgehen würde, verzichten wir auf diese Variante und wandern ca. 5 km auf der kürzeren und flachen Route entlang der Urfttalsperre bis zur Victor-Neels-Brücke. Kurz vor der Brücke passieren wir am Fuß des Kermeters einen dichteren Bewuchs mit blühendem Besenginster.
 

 
Victor-Neels-Brücke, Urfttalsperre, Burg Vogelsang Via Victor-Neels-Brücke überqueren wir den Stausee nach Westen, wo über 2 km ein Anstieg zur Burg Vogelsang zu überwinden ist. In der Gegenwart wird die ehemalige NS-Ordensburg als Nationalpark-Zentrum mit der Bezeichnung Vogelsang IP genutzt. Vorab haben wir auf der Webseite erfahren, dass im Nationalpark-Zentrum aufgrund des Corona-Lockdowns noch Einschränkungen bestehen, aber die Vogelsang-Gastronomie ist erfreulicherweise geöffnet.
 
 
 
 
 
 
Ausblick von Burg Vogelsang Ehe wir die Gastronomie aufsuchen, genießen wir von der Burg Vogelsang einen großartigen Ausblick auf die Eifellandschaft und das Verbundsystem mehrerer Talsperren. In der Gastronomie erfahren wir erst an der Bedienungstheke, dass nur zweifach Geimpfte, Genesene oder aktuell Getestete im Innenraum oder auf Terrasse Platz nehmen dürfen. Wer nicht zu den Glücklichen zählt, erhält lediglich Take-Away. Auf Take-Away können wir verzichten, weil wir eigenen Proviant im Rucksack mitführen.




 
Blühender Mandelbaum auf dem Sternenwartengelände von Vogelsang IP Auf dem Rückweg zum Parkplatz Walberhof passieren wir das Sternenparkgelände, in dem die Astronomiewerkstatt "Sterne ohne Grenzen" im zertifizierten Sternenpark Eifel als sehr erfolgreicher Nationalpark-Partner ein Observatorium mit Besucherprogramm betreibt.








Fake-News-Nachlese
Tafel am Wanderparkplatz Walberhof auf der Dreiborner Hochfläche An der Informationstafel des Wanderparkplatzes Walberhof befindet sich eine Box mit mehreren Themen-Flyern des Nationalparks. Vier verschiedene Flyer packen wir ein, um sie uns zu Hause anzuschauen. Dort stellen wir fest, dass jedem der Flyer ein weiterer Flyer beigelegt ist, mit dem das der Corona-Verschwörerszene zuzuordnende Netzwerk Freiheitsboten eine deutschlandweite Desinformations-Kampagne betreibt. Über die Astronomiewerkstatt als Nationalpark-Partner machen wir Veranwortliche des Nationalparks auf die Aktion aufmerksam. Um keine Werbung für dieses dubiose Netzwerk zu betreiben, verzichtet dieser Post auf Links zu Webseiten des Netzwerks. - Weitere Informationen:

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