Höhepunkt der Führung ist ein Abschnitt des insgesamt 13 km langen Darßer Weststrandes. Zahlreiche umgestürzte Bäume säumen den wilden Strand und machen Prozesse der Küstendynamik sichtbar. An der Ausgleichsküste der südlichen Ostsee tragen Wind und Meer jährlich durchschnittlich 1,3 m Küste des Darßer Weststrandes ab und lagern Sand am Darßer Nordstrand und am Darßer Ort ab. Während der Nordstrand im Durchschnitt pro Jahr um 1,7 m pro Jahr nach Norden rückt, wächst am Darßer Ort eine Landzunge jährlich um ca. 30 m nach Nordosten in Richtung Hiddensee und Rügen. Ohne menschlichen Eingriff verlanden Sandbänke in wenigen Jahren in Form von Sanddünen, auf denen sich bald Dünenvegetation ausbreitet und neuer Wald entwickelt.(3/4) Wer jedoch erwartet, auf dem Darß 'Urwald' anzutreffen, sollte seinen Besuch 200-300 Jahre aufschieben. Vor Deklarierung des Nationalparks war der Darßwald eine intensiv forstwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft. Die Rückentwicklung zum 'Urwald' ist ein Ziel der Nationalpark-Politik, aber im Darß dominanter Adlerfarn verhindert weitflächig das Baumwachstum. Naturnaher Wald ist am ehesten in Bruchwald-Biotopen anzutreffen.
Anmerkungen
- Post zum 12. Darß-Marathon am 23.04.2017: (coming soon)
- Post zur Ranger-Führung vom 23. April 2016 und vom 25. April 2015.
- Themen der 'Küstendynamik' in älteren Posts zu Darß-Wanderungen:
- 25. April 2014: Wanderung im nördlichen Darß von Prerow nach Born über den Darßer Ort
- 21. April 2015: Auf Darß-Wanderungen begegnen uns dynamische Wald- und Boddenlandschaften
- 29. April 2015: Wanderglück am wilden Weststrand des wilden Darßwaldes
- Informationen zu Problemen des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft:
- Horst Stern in 'Die ZEIT' vom 21. Juni 1996: Die Vorpommersche Boddenlandschaft
- Wikipedia über Probleme und Mängel des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft
- Cornelius Pollmer über den Darß in der SZ vom 12.09.2013: Sinfonie im Schilf
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