 |
| Grand Canyon North Rim vom Mather Point, South Rim |
Auf
diese Tour waren wir besonders heiß! Dem Colorado River wollten wir
gerne im Grand Canyon näher kommen, ohne unser Zeitbudget mit einer
zweitägigen Wandertour und einer Übernachtung auf der 'Phantom Ranch' zu
strapazieren.
Für Hopi, in deren Kulturraum wir uns hier aufhalten,
ist der Grand Canyon ein heiliger Ort. Hier befindet sich der Ort des
'sipapu', der Schoß der Erde, durch den
die Menscheit aus der Unterwelt an die Oberfläche gelangt ist. Wir
glauben, die spirituelle Kraft dieses heiligen Ortes zu spüren.
Link: Fotoserie der Wanderung zum Plateau Point
 |
| Plateau Point im Grand Canyon NP, Arizona |
 |
| Plateau Point im Grand Canyon NP, Arizona |
So oder so, den Blick muss man verdienen! Für uns
bedeutet der Abstieg von 900 m zum 'Plateau Point' eine gute
Alternative. Auf der Höhe von 400 m über dem Bodenniveau verspricht die
Position des 'Plateau Points' tiefe Einblicke in den Canyon und gute
Ausblicke auf den Colorado River. Die Realität übertrifft unsere
Erwartungen. Sie belohnt alle Anstrengungen mit intensiven Eindrücken
einer dramatischen Landschaft und vermittelt ein Gefühl für den Geist
dieses Ortes. Unter den Höhepunkten unserer Reise nimmt diese Tour einen
prominenten Platz ein.
 |
| Bright Angel Fault mit Trail und Plateau Point |
 |
| Bright Angel Trail, Indian Garden und Plateau Point |
Die Route des 'Bright Angel Trail' verläuft längs des
'Bright Angel Fault', einem tektonischen noch immer aktiven Bruch im
Colorado Plateau, der den in Ost-West-Richtung verlaufenden Colorado
Canyon kreuzt. In prähistorischen Zeiten wurde diese Route bereits von
Ureinwohnen genutzt.
Wasserquellen ermöglichen auf etwa halber
Strecke die Bewirtschaftung einer als 'Indian Garden' bezeichneten Oase.
Ureinwohner vom Stamm der Havasupi nutzten bis zum Beginn des 20.
Jahrhunderts den 'Indian Garden' landwirtschaftlich, wurden aber von
Immigranten verdrängt, die im 19. Jahrhundert Bodenschätze im Grand
Canyon abbauten. Anforderungen an den Transport abgebauter Bodenschätze
motivierten zum Ausbau dieser Route, die wir heute auf diesen
historischen Spuren begehen.
 |
| Picknick im Indian Garden auf dem Rückweg |
 |
| Indian Garden am Bright Angel Trail |
Der Hinweg ist am kühlen Morgen über die Oase des
'Indian Garden' reiner Genuß. Aktuell dient die Oase des 'Indian Garden'
weder der Landwirtschaft noch dem Abbau vom Bodenschätzen. Mit Camping-
und Picknickplätzen wurde sie zu einem Platz der Tourismusindustrie
entwickelt. Diese Entwicklung fühlt sich nicht immer gut an, sie sichert
aber letztlich den Erhalt und die Geschichte dieser Orte.
 |
| Am Bright Angel Trail nach Rückkehr zum South Rim |
 |
| Am Bright Angel Trail nach Rückkehr zum South Rim |
Technisch ist die Route nicht besonders
anspruchsvoll, aber sie hat ihren Preis. Sie erfordert auf der Strecke
von ca. 2 x 10 km die Überwindung einer Gesamthöhendifferenz von ca.
1.000 m zunächst im Abstieg und anschließend im Aufstieg. Der
überwiegend schattenlose Rückweg über insgesamt 1.000 m Höhendifferenz
in der Mittagshitze ist schon eine andere Nummer. Fast 6 Stunden reine
Gehzeit benötigen wir und verbrauchen jeweils ca. 4 L Trinkwasser.
Allerdings müssen wir diese Mengen nicht transportieren, weil auf der
Strecke 3 Wasserstellen eingerichtet sind. Dass wir am Nachmittag
ziemlich geschafft sind, zeigt uns lediglich, dass unsere Fitness
aufgrund nicht vollständig abgeklungener orthopädischer Beschwerden noch
steigerungsfähig ist. Umso größer ist unsere Zufriedenheit über den
Erfolg dieser großartigen Tour.
Die Eindrücke am Plateau Point lassen sich kaum beschreiben. Mit einem Videoclip versuchen wir, das Panorama einzufangen und zu konservieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen