Aussichtskanzel an den Drachenfelsen |
Auf dem Weg in die Pfalz treffen wir Margitta und Jörg am Mainzer Hauptbahnhof, von dem wir gemeinsam weiterfahren. Vor dem Einchecken im Hotel ist eine Wanderung geplant, weshalb wir zum Parkplatz des Gasthauses "Alte Schmelz" in das Isenachtal bei Bad Dürkheim fahren. Da wir erst am Mittag zu der mit 4-5 Stunden Gehzeit veranschlagten Wanderung starten, steuern wir als erstes Ziel die Lambertskreuzhütte für eine Jause an, ehe wir über die Drachenfelsen zurückgehen. Die gute Absicht wird von einer schlechten Umsetzung überholt, denn zunächst verlaufen wir uns gleich zwei Mal.
Nach mehr als zweistündiger und zum Teil auch anstrengender Wanderung treffen wir endlich zu unserer verdienten Pause an der Lambertskreuzhütte ein. Die Hütte liegt in 467 m Höhe an einer Wegkreuzung, die nach einem dort aufgestellten Steinkreuz benannt ist, das dem heiligen Lambertus gewidmet ist. Die Heiligenverehrung stellen wir heute zurück und gönnen uns statt dessen zur Vesper ein Weizenbier.
Lambert von Lüttich ist als Bischof von Maastricht wahrscheinlich im Jahr 705 erschlagen worden, weil er Immunitätsrechte der Kirche gegenüber der politischen Staatsgewalt verteidigt hat. Lambert gilt bald als Märtyrer und wird seitdem als Heiliger verehrt. Das Wegkreuz wird erstmals im Jahr 1280 urkundlich erwähnt und gilt damit als das älteste erhal tene Steinkreuz in der Pfalz.
Nach der Jause erwartet uns mit den Drachenfelsen ein weiterer Höhepunkt auf dieser Runde. Der Name des Berges wird mit der Nibelungensage in Verbindung gebracht. In den als „Drachenkammer“ und „Drachenhöhle“ bezeichneten Felshöhlen soll der von Siegried getötete Lindwurm gelebt haben. Bemerkenswert sind darüber hinaus Reste einer Befestigungsanlage aus römischer Zeit, die jedoch unter dem Bewuchs nur noch schwach als "Ringwall" zu erkennen ist. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir auf den Umweg zu den Drachenhöhlen. Den Ausblick vom "Westfelsen" lassen wir uns jedoch nicht entgehen.
Auf dem letzten Abschnitt biegen wir beim "Gasthof Saupferch" falsch ab, was wir erst nach ca. 20 Minuten Gehzeit erkennen und uns damit im Ergebnis weitere 40 Minuten Umweg sowie eine Gesamtgehzeit von mehr als 5 Stunden einhandeln. Ob der "saudumme Umweg" aus einem versteckten Zusammenhang mit dem "Saupferch" resultiert, können wir jetzt auf die Schnelle nicht feststellen. Es wird nämlich Zeit, im Hotel einzuchecken, wo wir gegen 18:30 Uhr eintreffen.
Eine Hochtzeitgesellschaft nimmt die gesamte Restauration des Freinsheimer Hofes in Anspruch, weshalb wir für das Abendessen in das Weinhaus Henninger in Kallstadt ausweichen. Da wir reserviert haben, stört es uns zunächst nicht, dass das Weinhaus komplett ausgebucht ist. Allerdings zeigt sich bald, dass der Service diesem Ansturm nicht gewachsen ist und längere Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Das Haus bittet mit einer Runde Sekt um Entschuldigung für die Service-Schwächen. Das akzeptieren wir gerne. Weniger akzeptabel ist dagegen der Saumagen, der gegenüber allen anderen Gerichten stark abfällt und als ein kompaktes Teil aus der Pfanne auf den Teller kommt. Saumagen haben wir in diesem Haus schon in viel besserer Qualität gegessen. Das zum Saumagen gereichte Sauerkraut macht seinem Namen zuviel Ehre. Soviel Sauer macht nicht mehr lustig.
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