Donnerstag, 24. April 2014

Wanderung vom südlichen Darß in Vorpommern nach Fischland in Mecklenburg

Windflüchter an der Westküste
Karte des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft
Die von der letzten Eiszeit geprägte und vom Wind und dem Meer geformte Landschaft an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern (MV) zählt zu unseren bevorzugten deutschen Reisezielen. 3 der 14 deutschen Nationalparks liegen in MV, das damit ausgedehnte Wanderreviere und kaum auszuschöpfende Optionen garantiert.
Nach mehreren Aufenthalten auf der Insel Rügen kehren wir auf der aktuellen Reise zur Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zurück, die wir bereits einige Male bereist haben. Unsere Wanderung führt heute von Born durch den Darßwald zur Westküste, der wir in südlicher Richtung nach Fischland folgen. Vom Dorf Althagen (ein Ortsteil der Gemeinde Ahrenshoop) lassen wir uns von einem Bus der Linie 210 zurück nach Born transportieren. Diashow der Fotoserie


Motiv am Koppelstrom bei Born am Darß
Umgeben vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft liegt das sympathische Dorf Born an der Süd-Ostküste der Halbinsel Darß am Koppelstrom, eine Bucht in der Lagunenlandschaft der Darß-Zingster-Boddenkette. Der Koppelstrom verbindet den Saaler Bodden mit dem Bodstedter Bodden. Unsere Route streift aber erst zum Ende unserer Wanderung bei Althagen die wunderschöne Boddenlandschaft.









Wegekreuz im Darßwald
Karte des Darß
Von Born gelangen wir nach Westen geradewegs in den Darßwald, von dem große Teile zur Kernzone des Nationalparks gehören, dessen Fläche zu ca. 50 % von Wäldern bedeckt ist. Der Darßwald bildet mit 5.800 ha Fläche (58 qkm) das größte Waldgebiet des Nationalparks.
Dass der Nationalpark insgesamt von einem paradiesischem Urzustand noch recht weit entfernt ist, weil er viele historische Sünden als Altlasten mitführt und nur auf kuriose Art und Weise zustande gekommen ist, macht ein Artikel aus ZEIT Online über die Vorpommersche Boddenlandschaft des renommierten Journalisten, Filmautors und Schriftstellers Horst Stern deutlich. Probleme und Mängel des Nationalparks benennt ein Wikipedia-Artikel.



Westküste des Darß
Spätestens wenn der Grenzbereich zwischen Darßwald und Ostseeküste erreicht ist, müssen uns die Sünden der Vergangenheit nicht länger bekümmern. Diese weitgehend naturbelassene Übergangszone zwischen Land und Meer weckt Erinnerungen an Wanderungen, die wir an Küsten des Olympic National Parks und des Pacific Rim Nationalparks auf Vancouver Island unternommen haben. An der Pazifikküste im Nordwesten Amerikas ist natürlich alles ein paar Nummern größer und gewaltiger, aber als Menschen fühlten wir uns dort auch sehr viel kleiner und verlassener als das hier der Fall ist.







Westküste des Darß
Zahlreiche umgestürzte Bäume zeugen nicht nur von Kräften stürmischen Wetters, das die Westküste des Darß allmählich abträgt, sie verweisen auch auf den Kreislauf der Natur. Den an der Westküste wegspülten Sand transportieren Strömungen zum Nordende des Darß und lassen aus dem Meer Land wachsen, auf dem sich allmählich neuer Darßwald ausbreitet.
Wir nutzen einen der umgestürzten Bäume als Bank und verzehren unser Pausenbrot, ehe wir der Küstenlinie bis zu dem hübschen Ort Ahrenshoop auf Fischland folgen.








Bäcker in Ahrenshoop
Die ehemalige Künstlerkolonie Ahrenshoop lebt schon lange vom Tourismus, aber in den letzten Jahren ist touristische Infrastruktur erheblich ausgebaut worden und hat dem Ort seinen ursprünglichen Charme genommen, weshalb wir den beschaulicheren Ort Born am Darß als Standort bevorzugen.
Nach wie vor eine Empfehlung wert ist der Bäcker Hagedorn in Ahrenshoop, an dem wir selbstverständlich nicht unbeachtet vorbeigehen.








 
Zeesboot im Hafen Althagen
Völlig unauffällig überschreiten wir am südlichen Ortsrand von Ahrenshoop die Grenze von Vorpommern nach Mecklenburg. Unsere Wanderung endet in dem kleinen Dorf Althagen, das wegen seines Hafens am Saaler Bodden von regionaler Bedeutung ist.
Nach vierstündiger Wanderung bringt uns ein Bus der Linie 210 zurück nach Born am Darß

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