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Windflüchter an der Westküste |
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Karte des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft |
Die von der
letzten Eiszeit geprägte und vom Wind und dem Meer geformte Landschaft an der Ostseeküste in
Mecklenburg-Vorpommern (MV) zählt zu unseren bevorzugten deutschen Reisezielen. 3 der
14 deutschen Nationalparks liegen in
MV, das damit ausgedehnte Wanderreviere und kaum auszuschöpfende Optionen garantiert.
Nach mehreren Aufenthalten auf der Insel
Rügen kehren wir auf der aktuellen Reise zur
Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zurück, die wir bereits einige Male bereist haben. Unsere Wanderung führt heute von
Born durch den
Darßwald zur Westküste, der wir in südlicher Richtung nach
Fischland folgen. Vom Dorf Althagen (ein Ortsteil der Gemeinde
Ahrenshoop) lassen wir uns von einem Bus der Linie 210 zurück nach
Born transportieren.
Diashow der Fotoserie
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Motiv am Koppelstrom bei Born am Darß |
Umgeben vom
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft liegt das sympathische Dorf
Born an der Süd-Ostküste der Halbinsel
Darß am
Koppelstrom, eine Bucht in der Lagunenlandschaft der
Darß-Zingster-Boddenkette. Der
Koppelstrom verbindet den
Saaler Bodden mit dem
Bodstedter Bodden. Unsere Route streift aber erst zum Ende unserer Wanderung bei Althagen die wunderschöne
Boddenlandschaft.
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Wegekreuz im Darßwald |
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Karte des Darß |
Von Born gelangen wir nach Westen geradewegs in den
Darßwald, von dem große Teile zur Kernzone des Nationalparks gehören, dessen Fläche zu ca. 50 % von
Wäldern bedeckt ist. Der
Darßwald bildet mit 5.800 ha Fläche (58 qkm) das größte Waldgebiet des Nationalparks.
Dass der Nationalpark insgesamt von einem paradiesischem Urzustand noch recht weit entfernt ist, weil er viele historische Sünden als Altlasten mitführt und nur auf kuriose Art und Weise zustande gekommen ist, macht ein
Artikel aus ZEIT Online über die Vorpommersche Boddenlandschaft des renommierten Journalisten, Filmautors und Schriftstellers
Horst Stern deutlich.
Probleme und Mängel des Nationalparks benennt ein Wikipedia-Artikel.
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Westküste des Darß |
Spätestens wenn der Grenzbereich zwischen
Darßwald und Ostseeküste erreicht ist, müssen uns die Sünden der Vergangenheit nicht länger bekümmern. Diese weitgehend naturbelassene Übergangszone zwischen Land und Meer weckt Erinnerungen an Wanderungen, die wir an Küsten des
Olympic National Parks und des
Pacific Rim Nationalparks auf Vancouver Island unternommen haben. An der Pazifikküste im Nordwesten Amerikas ist natürlich alles ein paar Nummern größer und gewaltiger, aber als Menschen fühlten wir uns dort auch sehr viel kleiner und verlassener als das hier der Fall ist.
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Westküste des Darß |
Zahlreiche umgestürzte Bäume zeugen nicht nur von Kräften stürmischen Wetters, das die Westküste des Darß allmählich abträgt, sie verweisen auch auf den Kreislauf der Natur. Den an der Westküste wegspülten Sand transportieren Strömungen zum Nordende des
Darß und lassen aus dem Meer Land wachsen, auf dem sich allmählich neuer
Darßwald ausbreitet.
Wir nutzen einen der umgestürzten Bäume als Bank und verzehren unser Pausenbrot, ehe wir der Küstenlinie bis zu dem hübschen Ort
Ahrenshoop auf
Fischland folgen.
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Bäcker in Ahrenshoop |
Die ehemalige Künstlerkolonie
Ahrenshoop lebt schon lange vom Tourismus, aber in den letzten Jahren ist touristische Infrastruktur erheblich ausgebaut worden und hat dem Ort seinen ursprünglichen Charme genommen, weshalb wir den beschaulicheren Ort
Born am Darß als Standort bevorzugen.
Nach wie vor eine Empfehlung wert ist der Bäcker Hagedorn in
Ahrenshoop, an dem wir selbstverständlich nicht unbeachtet vorbeigehen.
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Zeesboot im Hafen Althagen |
Völlig unauffällig überschreiten wir am südlichen Ortsrand von
Ahrenshoop die Grenze von
Vorpommern nach
Mecklenburg. Unsere Wanderung endet in dem kleinen Dorf
Althagen, das wegen seines Hafens am
Saaler Bodden von regionaler Bedeutung ist.
Nach vierstündiger Wanderung bringt uns ein Bus der Linie 210 zurück nach
Born am Darß.
Well done.
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