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Fragment des Römerkanals im Kölner Stadtwald |
Heute eröffnen wir unsere lokale Wandersaison mit einem neuen Wanderprojekt. Der
Römerkanal-Wanderweg
erschließt auf seiner 116 km langen Route Zugänge zu erhaltenen
Fragmenten antiker Architektur und zur jüngeren Geschichte der
Region.
Der Weg folgt dem Verlauf einer von römischen Kolonialmächten vor ca. 2.000 Jahren erbauten
Wasserleitung zur Versorgung der römischen Kolonie
'Colonia Claudia Ara Agrippinensium' mit Eifelwasser. Das Wasser wurde in der Voreifel aus mehreren Quellen und Bachläufen aufgenommen. Die je nach Betrachtung 95 km - 130 km lange Konstruktion der
Wasserleitung gilt als Meisterwerk römischer Baukunst, von dem in der Gegenwart nur wenige Fragmente erhalten sind, nachdem das Bauwerk über lange Zeit als Steinbruch genutzt wurde. Exporte von Steinen des Kanals sind bis in Skandinavien nachgewiesen.
Sukzessive möchten wir die gesamte Route gehen und beginnen
heute mit dem Abschnitt von Köln nach Brühl.
Diashow der Fotoserie
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St. Stephanus, 10./11. Jahrhundert in Köln-Lindenthal |
Wir starten die Wanderung von unserem Wohnsitz. Unser Weg in Richtung Wanderroute führt an der als
Krieler Dömchen bezeichneten Kirche St. Stephanus vorbei. Das im 10./11. Jahrhundert im romanischen Stil errichtete Kirchengebäude gilt als das zweitälteste sakrale Gebäude Kölns. Vorgängergebäude gehen auf karolingische und römische Zeit zurück.
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Fragmente des Römerkanals an der Berrenrather Straße |
An der Berrenrather Straße stoßen wir innerhalb des Kölner Stadtgebietes in Nähe des Vereinsgeländes des
1. FC Köln auf den
Römerkanal-Wanderweg. Der erste Blick fällt auf ein gemauertes Stück der ehemaligen römischen Wasserleitung. Das ausgestellte Fragment wurde im Raum Mechernich ausgegraben. Die eigentliche archäologische Fundstätte befindet sich daneben in eimem umzäunten und überdachten Arreal. Das Dach schützt Ausgrabungen einer als
'Absetzbecken' bezeichneten antiken Entschlammungsanlage (1. Jahrhundert), mit der Eifelwasser vor seiner Einleitung in die Stadt geklärt wurde.
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Markierungen Römerkanal-Wanderweg und Jakobsweg |
Der Wanderweg folgt vorerst in westlicher Richtung dem Verlauf des
'Duffesbaches', bei dem es sich eigentlich um einen Kanal handelt, der in Römerzeit angelegt wurde. Bis zur Wegtrennung in Hürth weisen Markierungen die Route als
Römerkanal-Wanderweg und als parallel verlaufenden Abschnitt des
Jakobsweges aus, der über
Köln-Trier-Metz nach Richtung Spanien führt.
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Doppelleitung in Hürth-Hermülheim |
Kurz bevor wir den Burgpark der ehemaligen
Burg Hermülhheim erreichen, treffen wir bei der Realschule von Hürth-Hermülheim auf Reste einer römischen Wasser-Sammelstelle, die im 1. Jahrhundert mit dem Anwachsen der römischen Kolonie doppelstöckig ausgebaut wurde und Wasser aus fünf Quellen nach Köln leitete. Der 1962 ausgegrabene und konservierte Abschnitt ist teilweise rekonstruiert und mit einer Überbauung geschützt.
Beim Hürther Rathaus und bei der Kirche St. Katharina sind weitere Fragmente der römischen Wasserleitung aufgestellt.
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Schutzhütte im Naherholungsgebiet Hürtherberg |
Im Naherholungsgebiet
Hürtherberg, eine renaturierte ehemalige Braunkohlegrube, geht ein mit Graupel vermischter Regenschauer nieder. Eine Schutzhütte kommt gerade zur rechten Zeit, um bei einer Wanderrast den Schauer abzuwarten.
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Blick in Richtung Köln vom Hürtherberg |
Auf der Route durch das Gebiet
Hürtherberg lernen wir den Dasbachweiher kennen und gelangen auf einem Sporn der Abraumhalde zu einem Aussichtspunkt, von dem wir in die Kölner Bucht des Rheintals schauen. Bei guter Sicht reicht der Blick bis in das Bergische Land. Diese Aussicht ist uns heute nicht vergönnt. Dicke Wolken kündigen weitere Schauer an, die uns in immer kürzerer Abfolge einholen.
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Ruine Burg Fischenich in Hürth-Fischenich |
Weiter östlich treffen wir auf die B265 (Luxemburger Straße), die im Kölner Raum dem Verlauf der
Römerstraße Köln-Trier folgt. Ab der Luxemburger Straße wird die bisher vorbildliche Wegmarkierung zu einem Such- und Ratespiel. Die Ruine der
Burg Fischenich ist als Landmarke kaum zu verfehlen, doch bald darauf haben wir die Wegführung verloren. Da wir ohne Wanderkarte unterwegs sind, bilden Straßennamen keine Orientierungshilfe. Anhand von Übersichten an Bushaltestellen ist nur eine grobe Orientierung möglich. Wir geben den Brühler Wasserturm als Etappenziel auf und lassen uns ab Brühl-Vochem von der Stadtbahn Line 18 zurück nach Köln transportieren.
This is absolutely hilarious - soo interesting. Love it and looking forward to future editions.
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