Dienstag, 9. Februar 2016

Wanderung im Tsitsikamma Nationalpark - Waterfall Trail in der Storms River Section

Wasserfall am Ziel des Waterfall TrailsWaterfall Trail Beim 'Oceanette' genannten Terrassenhaus im Storms River Rest Camp beginnt der Otter Trail, einer jener legendären Fernwanderwege, von denen Hardcore-Hiker träumen. Die anspruchsvolle Route verkraftet nur wenige Wanderer. Sie ist streng reglementiert und regelmäßig lange im Voraus ausgebucht. Bis zum Wasserfall ist die Route als Day Trail unlimitiert zugänglich. Überwiegend verläuft der Trail ohne große Herausforderungen (zumindest solange er trocken ist) auf einem profilierten Pfad entlang der Steilküste. Schwierige Passagen entschärfen mehrere Treppen und Stege. Zwei Felslabyrinthe auf ca. 10 % der 3 km langen Route bilden jedoch ausreichende Trittsicherheit voraussetzen Hindernisse. Vergnügen am Trail werden daher nur erfahrene Wanderer finden, die über Routine und Orientierungsvermögen verfügen. Die Route ist zwar durchgehend mit dem Symbol einer Ottertatze sowie mit einigen Pfeilen und Punkten markiert, aber insbesondere in den Felslabyrinthen sind viele Marken stark verblasst oder verwittert, so dass sie mitunter nur zu erahnen sind. Im Gelände treffen wir Wanderer mit Flip-Flops und anderes unbedarftes Volk an, das über die Boulder ‚eiernd’ Kopf und Kragen riskiert. (6 km Strecke ab Trailhead, 8,5 km Gesamtstrecke, 3:10 Std. Gehzeit ab Cottage.) Fotogalerie der Wanderung

Blick in Richtung Waterfall Trail Wir starten um 8:00 Uhr bei perfektem Wetter an unserem Cottage und erreichen ca. 15 Minuten später den Trailhead bei den Oceanettes, in denen wir bei vorausgegangen Besuchen des Camps gewohnt haben. So früh am Morgen sind wir nahezu alleine auf dem Trail unterwegs und werden nicht durch Überholvorgänge oder entgegenkommende Wanderer behindert.







Trailhead Waterfall Trail Während der ersten 30 Minuten schlängelt sich der Trail durch den üppigen Bewuchs der Steilküste. Ein treppenartiger Ausbau von An- und Abstiegen macht den Weg komfortabel. Nach 30 Minuten führt der Pfad hinab an den Fuß der Steilküste, an dem sich ein ausgedehntes Felslabyrinth angesammelt hat. Auf dieser Passage sind keine Treppen, Stege, Steighilfen oder Sicherungen angebracht. Blasse Marken weisen die am einfachsten zu gehende Route aus, aber ‚einfach’ ist natürlich relativ, weil abhängig von Erfahrung und Leistungsvermögen. Trittsicherheit erfordert zudem ständige Übung, die uns im Moment fehlt. Mit Vorsicht und Einsatz der Hände erreichen wir am Ende dieses Felslabyrinths nach 45 Minuten die große und tiefe ‚Guano Cave’ auf etwas mehr als halber Strecke.


Waterfall Trail Die zweite Streckenhälfte ist insgesamt etwas anspruchsvoller zu gehen als die erste Hälfte. Der Trail führt nun etwa zur Hälfte jeweils über Pfade am Steilhang und Felspassagen der Küste. Ein weiteres Felslabyrinth verlangt noch einmal Konzentration, dann ist nach 4,25 km Strecke und 1:35 Std. Gehzeit das Ziel erreicht, ein Wasserfall der sich über etwa 50 m Höhe von einer Felsstufe in einen flachen Pool ergießt. Wer mag, könnte in diesem Pool schwimmen oder planschen. Wir möchten nicht, aber eine kurze Rast ist uns willkommen. Gegenlicht und tiefe Schatten erlauben leider keine guten Fotos der eindrucksvollen Szene.
Auf dem Rückweg kommen uns Wanderer entgegen, unter denen uns etliche begegnen, denen wir von diesem Trail abraten würden, wenn sich nicht Unbedarftheit mit Uneinsichtigkeit verbünden würden. Wir lassen uns nicht irritieren und genießen den Trail, auf den wir uns schon lange gefreut haben.

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