Montag, 22. Oktober 2012

Sächsische Schweiz 2012 - In Herbststimmung durch das Labyrinth über den Bernhardstein

 Enge Felsschlucht im Labyrinth bei Langenhennersdorf
Auf einer kleineren Wanderung über den 'Bernhardstein' unternehmen wir einen Abstecher zu einem Felslabyrinth, das zwischen den 'Nikoldsdorfer Wänden' bei Leupoldishain (ein Ortsteil von Königsstein) und dem 'Bernhardstein' bei Langenhennersdorf liegt. 
Nach einem Rundgang in dem 3,5 Hektar großen Flächennaturdenkmal des 'Labyrinths' wandern wir zu dem für uns deutlich interessanteren 'Bernhardstein'. Der Zugang zu dem kleinen Plateau des 'Bernhardsteins' ist dank eines gut ausgebauten Treppenweges erschlossen. Das aussichtsreiche Plateau ist mit Geländern gesichert und bietet einige Überraschungen. Auf dem Rundweg folgen wir vom 'Bernhardstein' zunächst dem Forstweg 'Hirschstange', ehe wir unterhalb der 'Nikolsdorfer Wände' über die nette Ortschaft Nikolsdorf nach 3 Stunden Gehzeit wieder den Startpunkt erreichen.  Link: Diashow der Fotoserie

   
Auf dem Weg zu unserem ersten Zwischenziel treffen wir bei Leupoldishain auf Reste des Uranbergbaus, der von 1963 bis 1990 von der SDAG Wismut organisiert wurde. Zeitweise arbeiteten mehr als 2.300 Menschen im Leupoldishainer Bergwerk und haben etwa 19.000 t Uran gewonnen. Obwohl über Tage inzwischen mehr als 2/3 der ehemaligen Anlagen und Flächen saniert sein sollen, erschrecken noch immer die Wunden der Landschaft. Wir können nur erahnen, wie es hier vor 20 Jahren ausgesehen haben mag.

Motiv im Labyrinth
Motiv im Labyrinth
Einheimische bezeichnen das felsige Flächennaturdenkmal nur als 'Labyrinth', das vor allem bei Familien mit Kindern sehr beliebt ist. Ein markierter Weg durch die niedrigen Felsen ist unschwierig, weist aber einige Engstellen auf, die von erwachsenen Personen kaum zu bewältigen sind, was die Attraktivität dieser Routen bei Kindern natürlich erhöht. Für uns ist das 'Labyrinth' nur ein Kurzprogramm, weshalb wir bald unseren Weg fortsetzen.







Panoramablick vom Bernardstein
Aufstieg zum Bernhardstein
Aus dem 'Dürren Grund' steigen wir in etwas mehr als 30 Minuten auf vielen Stufen und teilweise geländegesichert 165 m zum 424 m hohen 'Bernhardstein' auf. 
Der viel gerühmte Panoramablick versteckt sich heute auf dem Bernhardstein in Wolken. Eine Tafel verrät immerhin, was zu sehen wäre, wenn wir etwas sehen könnten.










Motiv auf dem Plateau des Bernhardsteins
Motiv auf dem Plateau des Bernhardsteins
Auf dem 'Bernhardstein' treffen wir auf Hinweise einer 'Franzosenschanze' aus dem Jahr 1813. Während der napoléonischen Befreiungskriege lag ein französisches Truppenlager bei Langenhennersdorf. Im September 1813 holzten französische Truppen den 'Stein' ab, um sich dort zu verschanzen. Nach der Niederlage durch die 'Völkerschlacht' bei Leipzig zog sich Napoléon im Oktober 1813 mit seinen Truppen bis westlich des Rheins zurück. Die Bevölkerung der Umgebung schleifte umgehend die französischen Befestigungsanlagen und forstete die Kahlschläge wieder auf.




Motiv am Bernhardstein
Taufstein am Bernhardstein
Unterhalb des Plateaus befindet sich eine als 'Taufstein' bezeichnete Kuriosität. Unter dem rechts zu sehenden Felsüberhang ließ 1851 ein englischer Gast des Hermsdorfer Rittergutes ein Kind mit Jordanwasser taufen. Über die Motivation dieser Aktion sind im Internet keine weiteren Informationen zu finden.







Motiv am Forstweg Hirschstang
Unser Rückweg auf dem Forstweg 'Hirschstange' ist als Radweg zugelassen, aber Radler treffen wir heute nicht. Bei besserer Sicht würden wir an einigen Lichtungen auf benachbarte Steine wie Pfaffenstein, Quirl und Königsstein blicken. Heute sehen wir jedoch nur graue Suppe.

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