Freitag, 23. Dezember 2011

Großsteingräber bei Lancken Granitz und Wanderung im Nationalpark Jasmund

Blick von der 'Viktoriasicht' im Nationalpark Jasmund auf die Ostseeküste
Bei unserem Aufenthalt im Oktober dieses Jahres war Bella nach einer Knieoperation in ihrem Gehradius stark eingeschränkt, weshalb Angie und ich auf Bellas Begleitung verzichten mussten, sobald die Gehstrecken etwas länger wurden. Einige Highlights im Nationalpark Jasmund wollen wir heute nachholen. Zunächst fahren wir jedoch noch einmal in Nähe der Ortschaft Lancken Granitz zu den Großsteingräber, die uns bereits im Oktober tief beeindruckt haben.

 








Großsteingraab Preetz 3 bei Lancken Granitz
Großsteingraab Preetz 3 bei Lancken Granitz

















Großsteingraab Preetz 4 bei Lancken Granitz
Großsteingraab Preetz 3 bei Lancken Granitz
















Das Großsteingrab mit der Bezeichnung 'Ziegensteine' suchen wir heute vergeblich, weil inzwischen Hinweise fehlen, die noch im Oktober vorhanden waren. Wir nehmen uns vor, am Abend genauer zu recherchieren und in den nächsten Tagen einen weiteren Versuch zu starten.


Hügelgrab 'Doberworth'bei Sagard
Auf dem Weg zum Nationalpark Jasmund treffen wir bei der Ortschaft Sagard auf das größte Hügelgrab Rügens mit der Bezeichnung 'Dobberworth'. Die Herkunft des Namens ist unsicher, und die Entstehungszeit ist unbekannt. Als Zeitraum der Entstehung wird die Bronzezeit vermutet.
Wir arbeiten uns durch lehmigen Schlamm der umgebenden Felder bis zu dem etwa 10 m hohen Grabhügel vor und umrunden ihn auf einer Strecke von 150 m. Einen Zugang können wir durch den dichten Bewuchs so wenig finden wie konkrete Informationen über Entstehung und Bedeutung. Derartige Informationslücken öffnen die Tür für zahlreiche Sagen, die sich um den Dobberworth ranken.







Wanderung im Nationalpark Jasmund

Für unsere Runde durch den Nationalpark Jasmund wählen wir eine Route, die uns im Norden der Insel oberhalb der Steilküste ab der Ortschaft Lohme zum Aussichtspunkt 'Viktoriasicht' führt. Die Aussichtsplattform des 'Kaiserstuhls' lassen wir auch heute aus, weil der unterhalb der Plattform liegende Kreidefelsen des 'Kaiserstuhls' von diesem Punkt kaum zu sehen ist, der Zugang zur Plattform aber 6 € pro Person kostet. Diese Gebühr erlaubt zwar zusätzlich den Zugang zu Informationen und Services des Nationalparkzentrums, aber für diesen 'Mehrwert' haben wir heute keinen Bedarf. Wir sind heute weit und breit alleine unterwegs und haben den Eindruck, dass die Kassenfrau uns freudig erwartet. Darum hätten wir aus Mitleid mit der Dame an der Kasse die Gebühr vielleicht noch gezahlt, wenn nicht in gut einer Stunde die Dämmerung einsetzen würde, so dass uns nur wenig Zeit bleibt, da wir ja auch noch den Rückweg nach Lohme beachten müssen.
 








'Kaiserstuhl' vom Aussichtspunkt der 'Viktoriasicht'
Trotz der nicht gerade optimalen Wettersituation ist der Blick von der Viktoriasicht auf den Kaiserstuhl ein besonderes Erlebnis, an das wir uns lange und gerne erinnern werden.
Dass an diesen Kreidefelsen erodierende Kräfte besonders stark wirken, ruft nur wenige Tage später die Nachricht von einem Kreideabbruch am Kap Arkona in Erinnerung, bei dem unglücklicherweise Menschen zu Schaden kommen. Ein Strandspaziergang unterhalb der Kreidefelsen ist bei dieser Wetterlage nicht gerade vernünftig. Ob und ggf. von welcher Seite Fahrlässigkeit mitwirkt, wissen wir bisher noch nicht.








Hertha-Buche
Herthaburg und Herthasee


Während die Bedeutung von 'Hertha-Buche' und 'Herthasee' in den Nebel von Legenden gehüllt sind, handelt es sich bei der sog. 'Herthaburg' um die Reste einer von 23 slawischen Burgwallanlagen auf Rügen, die wahrscheinlich die Funktion von Fluchtburgen hatten. Da nur mit Holzmaterial gebaut worden ist, sind heute nur noch die Wallanlagen zu erkennen.

Großsteingrab Hagen-Stubnitz 1 (Pfenniggrab)
Auf dem Rückweg vom Höenzug der Stubnitz nach Lohme liegt ein als 'Pfenniggrab' bezeichnetes Großsteingrab. Vermutlich stammt es aus der Bronzezeit, weil im Raum Lohme bronzezeitliche Siedlungen nachgewiesen sind. Konkrete Informationen zur Herkunft des Namens und zur Einordnung der Grabanlage sind uns bisher nicht bekannt.  
 











Gebäude eines ehemaligen Gasthofs in Nipmerow
Kurz vor der Ortschaft Lohme passieren wir Zeugnisse der jüngeren Geschichte, die uns ebenfalls, aber auf eine eher unangenehme Art und Weise  beeindrucken. Die Anmutung dieser Gebäude zielt nicht auf Ewigkeit, sondern auf schnellen Verfall. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird von diesem Gebäude in 3.000 - 5.000 weit weniger übrig sein als vom *Pfenniggrab'.


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen