Sonntag, 1. August 2004

TMR 2004: Sonntag ist Ruhetag in Gressony

Am heutigen Sonntag zieht es bei dem schönen Wetter im Ferienmonat August viele Einheimische in das Gebirge. Die Seilbahn in der Hüttennähe trägt dazu bei, dass es bis zum Mittag geradezu rummelig wird. Nach den Anstrengungen des gestrigen Tages freuen wir uns heute über den Ruhetag. Katrin spaziert an den Lago di Gabiet in Nähe der Hütte, bevor sie sich auf der Hüttenterrasse in die warme Sonne setzt. Katrin macht Bekanntschaft mit einem deutsch-russischen Paar, das sich ebenfalls in der Gabiethütte einquartiert hat, aber weiter zur Monte Rosa aufsteigen will. Lisa, Gisa und Karl ziehen es vor, zur nächsten Ortschaft Gressoney La Trinité abzusteigen.


Gressoney ist eine ehemalige Walsersiedlung. Spuren dieser historischen Wurzeln finden sich heute noch in der Sprache mit deutschen und französischen Einflüssen. In Gressoney wird in den Sommermonaten ein Markt veranstaltet, auf dem viele regionale Spezialitäten zu finden sind und Lisa zu einem Kaufrausch verführt. Für einen Imbiss wollen wir uns an der Hütte mit Katrin treffen. Die Ärmste muss lange auf uns warten, weil wir die Seilbahn in Gressoney Staval vor der Mittagspause verpasst haben und nun zwei Stunden bis zur Wiederaufnahme des Betriebes im Tal verbummeln. 

Von Anna trifft eine SMS mit einer sehr erfreuliche Nachricht ein. Anna berichtet von einer großen Rundwanderung, bei der es Paul sehr gut ging, obwohl sie von Saas Fee bis zur Britanniahütte aufgestiegen sind und ausgedehnte Geröllfelder zu durchqueren waren. Um 15:00 Uhr ist endlich auch unser Mittagspicknick fällig mit Pecorino, Salame di Cinghiale (Wildschweinsalami), Tomaten und Brot, alles in hervorragender Qualität. Trotzdem schmeckt uns auch heute wieder das Abendessen in vier Gängen: 
  1. Nudeln mit Tomatensauce,
  2. Tortellini in Brühe,
  3. Geflügelfilet mit Möhrengemüse,
  4. Schokoladenpudding.
Nach dem Abendessen sitzen wir auf der Terrasse mit dem deutsch-russischen Paar, deren Wohnsitz jetzt in Stuttgart ist. Die beiden scheinen ziemlich fit und auch erfahren zu sein, denn Ihr Tourenziel ist die Capana Regina Margherita in 4.554 m Höhe auf der Signalkuppe. Aber der Plan geht nicht auf, weil die Hütte bis zum 15. August ausgebucht ist und sie nicht reserviert haben. Von Beruf sind beide Ingenieur und Software-Entwickler. Unser Gespräch kreist aber sehr bald um das Thema Literatur, das wir als gemeinsames Interesse erkennen. Unsere Vorliebe für einen „Sundowner“ teilen sie aber nicht. Von dem Rotwein nehmen sie nur einen Schluck und den Grappa verschmähen sie komplett.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen